Hamburg. Eine schwimmende Plattform und schweres Gerät sind momentan im Mansteinpark an der Hoheluftbrücke zu sehen. Was dahintersteckt.

Es ist ein ungewöhnliches Bild im beschaulichen Mansteinpark am Isebekkanal in Hamburg-Hoheluft-West: Ein massiver Ponton liegt dort seit Mittwoch, und Spaziergänger fragen sich, was dort los ist.

Eine Erklärung liefert die Hamburger Hochbahn: Der 20 Meter lange, sechs Meter breite und 1,20 Meter hohe Ponton liegt dort, weil für den Bau der neuen U-Bahn-Linie 5 Baugrunduntersuchungen auch im Bereich des Isebekkanals durchgeführt werden müssen. Denn dort, nahe der Hoheluftbrücke, ist eine unterirdische Haltestelle geplant.

Hamburg-Hoheluft-West: Bohrungen im Isebekkanal für den Bau der neuen U5

Nun wird geguckt, ob sich hier im Boden wie an der Elbe Granitfindlinge aus der Eiszeit („Alter Schwede“) befinden. Um die Beschaffenheit des Untergrunds für die Linie 5 zu erkunden, lässt die Hochbahn deshalb Spezialisten bohren. Diese Erkundungstrupps rammen ihre Werkzeuge sowohl in die Isebek als auch zum Beispiel in die Binnenalster.

Am Mittwoch wurde der massive Ponton in Höhe des Mansteinparks in Hoheluft-West in den Isebekkanal gesetzt.
Am Mittwoch wurde der massive Ponton in Höhe des Mansteinparks in Hoheluft-West in den Isebekkanal gesetzt. © Genevieve Wood | Genevieve Wood

Die entnommenen Bodenproben liefern laut Hamburger Hochbahn wesentliche Erkenntnisse für den Bau der U5. Dabei geht es darum, welches Bauverfahren gewählt wird und welche Baumaterialien und Maschinen eingesetzt werden.

Für einen Bohrpunkt werden jeweils ein bis zwei Wochen angesetzt. Die Arbeiten finden tagsüber unter der Woche statt, zum Großteil im Bereich von Fuß- und Radwegen, einige Bohrungen finden auch im Straßenraum statt.

U5: Neue Linie führt vom Hauptbahnhof bis zu den Arenen im Volkspark

Zwischen den künftigen Haltestellen Universität und Hagenbecks Tierpark wird die Beschaffenheit des Untergrundes mit Bohrungen in einer Tiefe von bis zu 60 Meter in den kommenden Monaten an rund 120 Stellen untersucht.

Der Ponton im Isebekkanal von der Hoheluftbrücke aus gesehen.
Der Ponton im Isebekkanal von der Hoheluftbrücke aus gesehen. © Genevieve Wood | Genevieve Wood

Die Bohrungen sind laut Hamburger Hochbahn bereits im vergangenen Jahr an der Grindelallee gestartet, gehen weiter über die Hoheluftchaussee, über das Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und die Vogt-Wells-Straße bis Hagenbecks Tierpark.

Der Bau der U5 ist das größte Bauprojekt Hamburgs in den kommenden Jahren. Die neue U-Bahn-Linie wird auf einer Länge von 25 Kilometern über den Hauptbahnhof und weiter zum UKE und zu den Arenen am Volkspark fast komplett mit einem Tunnelbohrer durch den Hamburger Grund gefräst.

Isebekkanal: Mitte März wechselt der Ponton auf die östliche Seite

Die Arbeiten am Isebekkanal sollen im März durchgeführt und abgeschlossen werden. Ab Mitte März wird der Ponton auf die östliche Seite der Hoheluftbrücke (Stadtteil Harvestehude) gelegt. Insgesamt wird der Ponton bis zum 31. März im Isebekkanal liegen.

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Auswirkungen auf die Anwohner sollen diese Bohrungen laut Eimsbüttels Bezirksamtssprecherin Cornelia Rosenberg aber nicht haben: „Eine Beeinträchtigung der Anwohner ist uns nicht bekannt, auch zu den Lärmauswirkungen oder Vibrationen haben wir keine Informationen.“