Hamburg. Das in Hamburg gebaute inklusive Hausboot ist für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Was das besondere an dem Boot ist.

20 Nominierte aus Hamburg können den Deutschen Engagementpreis des Bündnisses für Gemeinnützigkeit gewinnen. Einer davon ist der Verein Nicos Farm mit seinem in Moorfleet gebauten Inklusions-Hausboot Huckleberry Finn. Der Verein setzt sich für die Eingliederung von Menschen mit Handicap in die Gesellschaft ein, will auf die Pflegesituation von Angehörigen aufmerksam machen.

Bundesweit haben 463 Personen und Gruppen die Chance, einen der fünf Jurypreise oder den Publikumspreis zu gewinnen. Die Preisverleihung erfolgt am 1. Dezember in Berlin.

Hausboot: Menschen im Rollstuhl können an Bord gelangen

Um ein Wohnprojekt für behinderte Kinder und ihre Eltern realisieren zu können, gründete Arnold Schnittger, dessen Sohn Nico schwerstbehindert ist, 2008 den Verein. Bislang konnte das Wohnprojekt noch nicht umgesetzt werden, weil es am Geld und einem fehlenden Grundstück scheiterte. Mit der „Hucky“ wurde ein weiteres Herzensprojekt aber nun Realität.

Es ist Deutschlands erstes inklusives Hausboot: Auch Menschen im Rollstuhl können barrierefrei an Bord gelangen. Nach dem im Sommer 2021 gestarteten Bau am Moorfleeter Deich wurde die „Hucky“ im Mai zu Wasser gelassen. Da an der Dove-Elbe jedoch kein Liegeplatz für das 13 Meter lange Hausboot zu finden war, ging es kurz nach dem Stapellauf auf dem Wasserweg nach Artlenburg im Landkreis Lüneburg. „Dort haben wir den Innenausbau fast fertiggestellt“, berichtet Arnold Schnittger.

Auf dem Hausboot soll es in den Herbstferien erste Aktionen an Bord geben

Im Herbst, wenn viele der Sportschiffe nicht mehr im Wasser sind, gebe es wieder genug Platz, um auf die Dove-Elbe zurückzukehren, kündigt Arnold Schnittger an. Dann soll die „Hucky“ wieder dort festmachen. In den Herbstferien soll es dann die ersten Aktionen an Bord geben, wie eine Ferienbetreuung für Kinder von Alleinerziehenden, so Schnittger.

Auch Lesungen, kochen und Seefahrtskunde sind geplant, ebenso Gespräche mit Experten, Politikern und Betroffenen zu den Themen Pflege und Behinderung.