Bergedorf. In unserer Serie „Anstoß“ geht es heute um den Fußball-Kreisligisten aus dem Billtalstadion. Der hat große Ziele. Woran es noch hakt.

Die Fußballer der TSG Bergedorf sind der selbst ernannte Titelkandidat der Kreisliga 3. „Der Aufstieg ist für uns Pflicht“, sagt der neue Trainer Marcel Graudegus selbstbewusst. Das bedeutet, dass die Bergedorfer am Ende ganz oben in der Tabelle stehen müssen, wenn sie sicher sein wollen, den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen.

Um das große Ziel in der Saisonvorbereitung mit dem nötigen Wumms zu verfolgen, bat Graudegus sein Team am Sonnabend zu einer ungewöhnlichen Trainingseinheit. Zwei Stunden lang zeigte Box- und Fitnesstrainer Stefan Nielson den Spielern mit viel Spaß ihre körperlichen Grenzen auf. „Alle waren hellauf begeistert“, freute sich Graudegus. „Es ging um Mobilität und Stabilität. Es ist ja bekannt, dass Fußballer nicht gerade die beweglichsten Sportler auf diesem Planeten sind.“

Anstoß: Der Aufstieg ist Pflicht – Was die TSG Bergedorf dafür tut

Zweimal war die TSG zuletzt bereits mit Aufstiegsambitionen in eine Saison gestartet. Am Ende stand zweimal Platz vier. Das Manko: Die Bergedorfer kassieren einfach zu viele Gegentore. 45 waren es in der vergangenen Spielzeit – fast doppelt so viele wie bei den beiden Aufsteigern TuS Aumühle-Wohltorf und ASV Bergedorf 85 (je 25 Gegentreffer).

Das neue Trainerteam mit Graudegus, der von den 3. Herren des VfL Lohbrügge kam, und dem ehemaligen Coach der „Zweiten“ bei der TSG, Thomas Brauer, soll das nun ändern. Das Duo, das von Co-Trainer Martin Kötter unterstützt wird, hat einen Riesenkader von 30 Spielern um sich geschart. Keiner ist unersetzlich, so lautet die Botschaft an die Spieler.

Jussi Schmees und Oliver Klonowski sollen das Spiel machen

Besonders groß ist der Konkurrenzkampf in der Defensive. Vor dem starken Keeper Daniel Wicknus ist jede Position mehr als doppelt besetzt. „Es geht darum, mögliche Ausfälle gleichwertig ersetzen zu können“, erläutert Graudegus. „Falls zum Beispiel Innenverteidiger Sven Gössel ausfällt, kann ich Marc Stroh aufs Feld schicken und weiß, der macht es genauso gut.“

Im defensiven Mittelfeld sollen der zum „Sechser“ umfunktionierte frühere Innenverteidiger Oliver Klonowski sowie Kapitän Jussi Schmees das Spiel aufbauen. Das klappte am Sonntag beim 3:2-Sieg im Testspiel gegen den Bezirksligisten SV Hamwarde noch nicht so gut. Viele Bälle wurden ideenlos von hinten herausgeschlagen. „Die Mannschaft war müde von der Box- und Fitness-Einheit am Tag zuvor“, hatte Graudegus Verständnis für die mangelnde Kreativität.

Im Spiel nach vorn ist die TSG Bergedorf brandgefährlich

Im Spiel nach vorn hat die TSG ihre große Stärke, vor allem bei Kontern. „Das Umschaltspiel war schon sehr gut, als ich kam. Das ist ein großer Verdienst meines Vorgängers Alexander Müller“, lobt Graudegus. Mit Dustin Siegmund, Pascal Baumann, Marcel Rinas oder Felix Witt, um nur einige zu nennen, gibt es viele torgefährliche Spieler im Team, die bereit sind, die TSG nun endlich zum Aufstieg zu schießen.