Dassendorf. Damit TuS-Torjäger Martin Harnik mitwirken kann, wird die Partie erst am Sonntag angepfiffen. Dafür gibt es andere personelle Probleme

Wenn Fußball-Zweitligist Hamburger SV am Samstagabend zum Spitzenspiel bei Tabellenführer SV Darmstadt 98 gastiert, wird Martin Harnik hautnah dabei sein. Der frühere HSV-Angreifer beurteilt das Duell seines Ex-Clubs mit den „Lilien“ als Experte für den TV-Sender Sport1 und reist dafür extra ins Böllenfalltorstadion an. Da der Trip nach Hessen sowohl mit dem Auto als auch mit Bahn oder Flugzeug viel Zeit verschlingt, wäre es dem 35-Jährigen nicht möglich gewesen, zuvor für seine TuS Dassendorf im Oberliga-Spiel gegen Altona 93 aufzulaufen.

Die Begegnung war ursprünglich am Sonnabend für 13 Uhr angesetzt. „Aber wir wollten ihn natürlich gerne dabeihaben. Deswegen haben wir das Spiel verlegt“, erklärt Peter Martens, der den Hamburger Meister gemeinsam mit Thomas Hoffmann coacht. Nun empfängt die TuS den AFC am Sonntag (13 Uhr, Wendelweg) mit Harnik und dem Willen, Wiedergutmachung zu betreiben.

TuS Dassendorf: Martin Harnik im Oberliga-Spiel gegen Altona 93 dabei

Denn der Auftritt beim 2:2 im Derby in der Vorwoche beim SV Curslack-Neuengamme war so gar nicht nach dem Geschmack des Trainer-Duos. „Wir haben einige Dinge klar angesprochen. Aber die Mannschaft weiß selbst, dass sie Mist gespielt hat“, sagt Martens. Besonders missfiel dem 64-Jährigen gegen den SVCN die mangelnde Intensität, mit der sein Team zu Werke ging. „Die müssen wir jetzt wieder auf den Platz bringen“, fordert er.

Das wird gegen Altona, das nach schwachem Saisonstart inzwischen als Tabellendritter nur noch einen Zähler hinter Dassendorf liegt, fraglos vonnöten sein. Die Mannschaft des ehemaligen Bundesliga-Trainers Andreas Bergmann (FC St. Pauli, Hannover 96, VfL Bochum, Hansa Rostock) hat sich nach einem riesigen Umbruch im vergangenen Sommer inzwischen eingespielt und schielt nun sogar auf die Meisterschaft. „Da hat sich etwas entwickelt. Das ist ein gutes Team“, zollt Martens dem kommenden Gegner ein großes Lob, sagt aber auch selbstbewusst: „Wir gucken immer nur auf uns selbst.“

Christian Gruhne zeigte zuletzt in Curslack eine gute Leistung. Jetzt droht er mit Schulterproblemen auszufallen.
Christian Gruhne zeigte zuletzt in Curslack eine gute Leistung. Jetzt droht er mit Schulterproblemen auszufallen. © Hanno Bode | Hanno Bode

Während der Coach auf seinen Toptorjäger Harnik (34 Saisontreffer) wegen der Spielverlegung in jedem Fall wird zurückgreifen können, stehen hinter den Einsätzen von Allrounder Rinik Carolus (Adduktorenprobleme) und Keeper Christian Gruhne (Schulter) Fragezeichen. Für Letzteren wäre ein Ausfall besonders bitter, hütete der langjährige Stammtorwart zuletzt doch zweimal das Gehäuse, nachdem ihm Sebastian Kerk vor dem Jahreswechsel den Rang abgelaufen hatte.

„Gruhne hat mächtig aufgeholt. Jetzt sind beide auf Augenhöhe“, erklärt Martens. Eigentlich wollte das Trainer-Duo nun eine Entscheidung darüber fällen, welcher Keeper für den Rest der Spielzeit die Nummer eins sein wird. Sollte Gruhne am Sonntag verletzungsbedingt passen müssen, könnte diese vertagt werden. Doch auf wen die Wahl auch fallen wird, die TuS wird in jedem Fall einen der besten Oberliga-Keeper im Tor stehen haben.

Düneberg empfängt Voran Ohe zum Landesliga-Spitzenspiel

Bestens über die Fähigkeiten von Gruhne weiß auch Dennis Tornieporth Bescheid. Der frühere Offensivmann lief zu seinen Dassendorfer Zeiten noch gemeinsam mit dem 32-Jährigen auf. Seit sechseinhalb Jahren trainiert der Ex-Profi nun sehr erfolgreich den Düneberger SV und könnte in der kommenden Saison mit den Geesthachtern auf die TuS treffen, sollte der Aufstieg gelingen. Einen weiteren Schritt in Richtung Oberliga will der DSV am Sonnabend (13.30 Uhr, Silberberg) mit einem Sieg gegen den FC Voran Ohe machen. Für den Tabellenzweiten heißt es dabei allerdings: „Achtung, Stolpergefahr!“ Denn die Reinbeker reisen als Vierter an und verlangten Düneberg bereits im Hinrunden-Duell alles ab. Erst in der Schlussphase konnte sich die Tornieporth-Equipe seinerzeit den 4:2-Erfolg sichern.

SCVM will Bezirksliga-Tabellenführung in Börnsen ausbauen

Kein richtiges Spitzenspiel, aber eine sehr schwere Aufgabe liegt auch vor Bezirksliga-Primus SC Vier- und Marschlande. Das Team des am Saisonende scheidenden Trainers Thorsten Beyer will seine Tabellenführung am Sonnabend (15 Uhr, Hamfelderedder) beim SV Börnsen ausbauen. Sollte dies gelingen und im Sommer am Deich der Sprung in die Landesliga bejubelt werden können, würde sich gewiss auch TV-Experte und Dassendorf-Torjäger Harnik sehr freuen. Der 35-Jährige spielte schließlich seine gesamte Jugendzeit beim SCVM, bevor er im Alter von 18 Jahren zu Werder Bremen wechselte.