Bergedorf. Ein 16-Jähriger und ein 17-jähriger sorgten für Furore. Trotzdem setzte es für die TSG eine 61:99-Derbyniederlage gegen den VfL Stade

Es war ein Bild mit Symbolcharakter, das sich den Zuschauern in der Sporthalle Fährbuernfleet im letzten Viertel des Duells zwischen den Basketballern der TSG Bergedorf Stargazers und dem VfL Stade bot. Evren Kilinc, 16-jähriges Shooting-Guard-Talent der Hausherren, musste auf einmal den Ball gegen Gäste-Center Richard-Georg Fröhlich verteidigen. Der Nachwuchsspieler des Tabellenschlusslichts der 1. Regionalliga reichte dem 2,06 Meter großem Stader dabei nicht einmal bis zum Hals. Zwar bekam Kilinc den Ball am Stader Koloss vorbei, doch am Ende war das Team von Coach Björn Fock beim 61:99 gegen den Spitzenreiter trotzdem chancenlos.

Leichter Aufwärtstrend bei den Stargazers

Im Vergleich zu den Vorwochen zeigten sich die Bergedorfer allerdings deutlich formverbessert. Der 33:47-Halbzeitrückstand war beinahe etwas zu hoch. Denn gerade in den ersten zehn Minuten (19:20) hatten die Stargazers auf Augenhöhe mit den Aufstiegskandidaten agiert. „Wir haben ein paar Sachen in der Verteidigung umgestellt. Dafür, dass wir das so das erste Mal gemacht haben, war das in Ordnung“, resümierte Fock.

Zudem stimmte endlich wieder die Quote von der Drei-Punkte-Linie: Vor der Pause lag sie bei 41 Prozent, nach dem Seitenwechsel kam den TSG-Schützen die Sicherheit aus der Distanz dann etwas abhanden. Zudem verloren sie nun zunehmend den Zugriff auf Marvin Boadu. Der aus Reinbek stammende Stader Aufbauspieler sorgte mit diversen Einzelaktionen dafür, dass sich die Gäste entscheidend absetzen konnten. „Er ist zu gut für diese Liga und hat uns gerade im zweiten und dritten Viertel auseinandergenommen“, zollte Fock dem Mann mit den Rastalocken und vielen Tattoos ein großes Lob. Der 33-jährige frühere Zweitliga-Spieler war mit 27 Zählern der erfolgreichste VfL-Schütze.

TSG-Spielerflucht: Nur zwei Routiniers sind geblieben

Bei den Bergedorfern verkörpern der 16-jährige Kilinc und der 17-jährige Nick Rupprecht die Zukunft. Fock will auf Talente aus der eigenen Jugend setzen, nachdem die externen Zugänge mit Ausnahme von Center Yngve Jentz und dem ukrainischen Flüchtling Dmytro Zolotarov bereits alle wieder das Weite gesucht haben. „Das muss jetzt der Weg sein. Ob nun in der 1. Regionalliga oder 2. Regionalliga, das schauen wir mal“, sagte der Trainer.

TSG-Punkte: Prince Hukporti (21), Nick Rupprecht (16), Yngve Jentz (8), Lars Fock (5), Mathis Gierga (3), Dmytro Zolotariv, Davis Charmlash, Amoah Manasseh, Samuel Ogunjimi (je 2)