Neuallermöhe. Die „Stargazers“ bleiben nach der Pleite gegen Königs Wusterhausen Tabellenletzter. Trainer Björn Fock will nun einiges ändern.

Während die Basketballer der TSG Bergedorf Stargazers vor ihrer Partie gegen die Red Dragons Königs Wusterhausen einzeln und angeleuchtet von einem Lichtstrahl in die Sporthalle Fährbuernfleet einliefen, wurde ein vor dem Saisonbeginn aufgenommenes Mannschaftsbild mit einem Beamer an die Wand projiziert. Von den Spielern, die auf dem Foto zu sehen sind, gingen dann aber nur acht im Kellerduell der 1. Regionalliga Nord tatsächlich auf Korbjagd. Denn der einst 18 Akteure umfassende Kader der „Stargazers“ ist durch die berufsbedingten Abgänge von Bahaa Allababidi und Michel Steen sowie den kurzfristigen Wechsel von Moritz Beckmann zum Ligakonkurrenten AscherslebenTigers (Coach Björn Fock: „Er hat uns im Stich gelassen“) auf 15 Spieler geschrumpft.

Da zudem seit Wochen eine Erkältungswelle bei den Stargazers grasiert, Alonzo Bakija verletzt ist und sich Davis Charmlash im Abschlusstraining so unglücklich auf die Zunge biss, dass er operiert werden musste, standen Trainer Fock gegen die Brandenburger gerade einmal acht Akteure zur Verfügung. Denkbar schlechte Voraussetzungen also für die TSG, die zum Saisonauftakt bei den Red Dragons ihren bis dato einzigen Sieg gefeiert hatte.

Unter dem Korb mangelte es ohne Center Yngve Jentz an Robustheit

Und die vielen Ausfälle konnten die Bergedorfer dann auch nicht ganz kompensieren. Das Tabellenschlusslicht unterlag dem Vorletzten nach aufopferungsvollem Kampf mit 70:76. „Ich finde, wir haben uns ganz gut geschlagen. Wir hatten uns hier vorher nichts ausgerechnet“, sagte Fock. Ohne den verschnupft fehlenden Center Yngve Jentz mangelte es den Hausherren vor lediglich rund 50 Zuschauern insbesondere unter dem Korb an Robustheit.

Der hoch aufgeschossene „Big Men“ hätte sich vermutlich den einen oder anderen Ball, der vom Korbring herunterfiel, geschnappt und im besten Fall dann noch zu zwei Punkten verwertet. Diese einfachen Zähler fehlten der TSG am Ende in einer Begegnung auf schwachem Niveau. Zudem war die Quote von der Drei-Punkte-Linie mit 23,3 Prozent erneut unbefriedigend. Dass die Distanzwürfe bereits seit Wochen nicht mehr sitzen, gründet gewiss auch auf der schwachen Trainingsbeteiligung.

Das Bergedorfer Team stellt sich derzeit beinahe von selbst auf

„Seit Anfang November ist es nur noch ein Krampf. Es kommen maximal noch zehn Spieler zum Training. Das ist halt nix“, sagte Fock. Während Gegner Königs Wusterhausen vom Rückzug der Red Hawks Potsdam profitierte und einige Akteure des vormaligen Ligakonkurrenten für sich gewinnen konnte, stellt sich das Bergedorfer Team derzeit beinahe von selbst auf. Umso bemerkenswerter, dass die Stargazers bis wenige Minuten vor der Schlusssirene sogar auf eine Überraschung hoffen durften.

Dafür reichte es letztlich zwar nicht, immerhin aber konnte die Niederlage in überschaubaren Grenzen gehalten werden, sodass der direkte Vergleich mit den Red Dragons gewonnen wurde. In Brandenburg hatte sich die Fock-Mannschaft mit 78:60 durchgesetzt. Sollten beide Teams am Saisonende punktgleich sein, würde dies den Ausschlag zugunsten der TSG geben. Im Kampf um den Klassenerhalt haben die Bergedorfer also noch einen Joker im Ärmel.

„Wir werden noch einiges verändern, weil wir mit vielen Spielern unzufrieden sind“

Allerdings müssten sie nach dem Jahreswechsel damit beginnen, zumindest ab und an Spiele zu gewinnen. Und dafür wird der Kader möglicherweise auf links gedreht. „Wir werden Weihnachten noch einiges verändern, weil wir einfach mit vielen Spielern unzufrieden sind. Ich werde noch einmal mit allen sprechen“, kündigte Fock an. Klingt beinahe so, als sei es vor Beginn der Restsaison im kommenden Jahr für die TSG zwingend erforderlich, ein neues Mannschaftsfoto zu machen.

TSG-Punkte: Anthony Hodge (24), Lars Fock, Prince Hukporti (je 15), Malte Steffens, Dmytro Zolotarov (je 8), Manasseh Amoah (2), Stefan Röhrl (1)