Oststeinbek. Drei Tore binnen drei Minuten: Der OSV unterliegt dem SV Altengamme mit 0:3. Wieder gaben individuelle Fehler den Ausschlag.

Alexander Kaya, Trainer des Fußball-Landesligisten Oststeinbeker SV, ging von Spieler zu Spieler, munterte sie auf, nahm erst Andi Ayim und dann Eren Eröksüz in den Arm. Bloß nicht wieder verlieren! Mit einer extrem defensiven Taktik hatten sich die Oststeinbeker am Freitagabend gegen den SV Altengamme zur Halbzeitpause ein 0:0 erkämpft, 45 Minuten lagen jetzt noch vor ihnen. Ein Punkt, das wäre doch was nach zuletzt drei Niederlagen in vier Spielen! Doch was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte: Innerhalb von drei Minuten sollte der OSV durch individuelle Abwehrschnitzer auch diese Partie wegschenken, ging sang- und klanglos mit 0:3 unter.

Kaya war hinterher restlos bedient, stürmte wortlos in die Katakomben und überließ es seinem Co-Trainer Erdinc Örün, die erneute Pleite zu interpretieren. „Wir haben in der ersten Hälfte ordentlich gearbeitet“, sagte Örün. „Aber immer wieder werfen uns dann diese individuellen Fehler zurück. Da fehlt dann einfach die Motivation, um zurückzukommen.“

SV Altengamme: Als Mannschaftsabend gemeinsam auf das Bergedorfer Oktoberfest

Umso größer war das Engagement bei den Gästen aus Altengamme, die als Mannschaftsabend gemeinsam auf das Bergedorfer Oktoberfest gehen wollten. Mit einem Sieg feiert es sich natürlich schöner. Doch zuletzt hatte es im Training mächtig gerummst: Niko Reimers zog sich bei einem Kopfball-Duell einen Nasenbeinbruch zu, Marvin Behr handelte sich bei einem Zweikampf eine Oberschenkelzerrung ein.

„So musste ich meine komplette Innenverteidigung kurzfristig ersetzen“, klagte Coach Ingo Carstensen. Es ist bemerkenswert, dass davon die gesamte Partie über nichts zu merken war. Die Oststeinbeker hatten – von einem Abseitstor durch Edison Sa Borges Dju (70.) mal abgesehen – keine einzige echte Torchance.

Ball ging als Bogenlampe über Keeper Martin Leu hinweg zum 0:2 ins Tor

Ganz anders die Vierländer, für die Patrick Bierwagen schon vor der Halbzeit die Führung hätte erzielen können. Der Routinier rutschte in eine Flanke, verpasste den Ball aber knapp (32.). Nach der Pause vertändelt OSV-Innenverteidiger Martin Hiob gegen Jan-Lukas Stegen. Der bediente klug Jonas Buck, dessen Flachschuss zum 1:0 rechts unten einschlug (55.).

Kurz darauf setzte Stegen Buhk erneut in Szene. Dieses Mal fälschte der andere OSV-Innenverteidiger, Kevin Asante, den Schuss des Altengammer Spielmachers aus 18 Metern so unglücklich ab, dass der Ball als Bogenlampe über Keeper Martin Leu hinweg zum 2:0 ins Tor ging (57.). Und wieder nur eine Minute später ermöglichte ein Ballverlust des OSV im Spielaufbau SVA-Stürmer Jesper Garbers sogar das 3:0 (58.).

Drei Tore binnen drei Minuten. Damit war die Altengammer Party natürlich gerettet. Beim Oststeinbeker SV hingegen dürfte der Frust nicht so schnell verfliegen.

Oststeinbeker SV: Leu – Zenker (62. Christian Ayim), Hiob (71. Gülbey), Kevin Asante, Akyere (62. Youness Sbou) – Gyimah, Fehlandt – Sa Borges Dju, Andi Ayim (62. Adrian Apau), Zschimmer – Eröksüz (71. Kevin Apau) SV Altengamme: Fedgenhäuer – Seidel, Schulz (64. Voß), Kleinert, Peer Wegner – Bierwagen, Erik Wegner – Buck (81. Peters), Stegen, Reckstadt (73. Böttcher) – Garbers