Reitbrook. „Gutes aus Hamburger Landen“ vom Lichthof-Theater ist ein Ausflug zu den Bauern in der Hansestadt. Wer dabei mitmacht.

Das Lichthof-Theater ist in Bahrenfeld beheimatet. Doch im Juni geht es raus aus der Stadt aufs Land: Ziel ist der Milchhof Reitbrook am Vorderdeich 275, der dann zur Theaterbühne wird. Unter dem Titel „Gutes aus Hamburger Landen“ initiiert das Lichthof-Theater einen Ausflug zu Hamburgs Lebensmittelerzeugern.

Das Stück ist Teil der „Bürger:innenbühne am Lichthof-Theater“, zu der in der Spielzeit 2017/18 der Startschuss gegeben wurde. Seitdem findet jährlich eine neue Produktion statt. Dabei erobern „echte Menschen“ beziehungsweise „Expertinnen und Experten des Alltags“ die Bühne und erarbeiten mit professionellen Theatermachern neue Theaterformate.

Lichthof-Theater Hamburg geht aufs Land nach Reitbrook

Dass es Landwirtschaft in der Metropole Hamburg gibt, sei vielen gar nicht bewusst: „Tatsächlich ermittelt die Landwirtschaftszählung über 600 landwirtschaftliche Betriebe auf Hamburger Boden“, stellt das Lichthof-Theater fest. Doch welches Selbstverständnis haben die Menschen, die Lebensmittel in und für Hamburg produzieren? Fühlen sie sich von den Städterinnen und Städtern wertgeschätzt? Oder eher missverstanden? Welchen Stellenwert hat regionale Ernährung in Gesellschaft und Politik wirklich? Diesen Fragen soll bei dem theatralen Ausflug auf den Grund gegangen werden.

Tatiana Timmann vom „Haus Anna Elbe“ gehört als Expertin zum Projekt dazu.
Tatiana Timmann vom „Haus Anna Elbe“ gehört als Expertin zum Projekt dazu. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Auf dem Milchhof Reitbrook treffen die Theater-Gäste auf verschiedene Expertinnen und Experten des hanseatischen Landlebens. Dazu zählen einige bekannte Gesichter aus den Vier- und Marschlanden: Milchhof-Chef Jan-Henrik Langeloh ist ebenso dabei wie Kunsthistoriker Torkild Hinrichsen aus Kirchwerder, der wie kaum ein anderer mit der Kulturgeschichte des Landgebiets vertraut ist.

Tatiana Timmann gibt ebenfalls Auskunft. Sie hat mit ihrer Familie in Altengamme ein denkmalgeschütztes Hufnerhaus mit Reetdach von 1715 vor dem Verfall gerettet und zum „Haus Anna Elbe“ mit Ferienwohnungen, Café und ihrem Zuhause entwickelt.

Alina Sannmann von der Gärtnerei Sannmann mach mit. 
Alina Sannmann von der Gärtnerei Sannmann mach mit.  © Lena Diekmann | Lena Diekmann

Als Vertreterin und Vertreter der „grünen Branche“ sind Alina Sannmann von der Demeter-Gärtnerei Sannmann aus Ochsenwerder sowie Klaus Timmann von Gartenbau Timmann aus Kirchwerder mit dabei. Zudem gehört Jürgen Dreekmann mit seiner Vierländer Speeldeel zum Ensemble, was komplettiert wird von Sarah Joseph, die sich in ihrer Masterarbeit ausführlich mit der Selbstversorgung von Metropolen beschäftigt hat.

 Jürgen Dreekmann ist als Experte dabei.
Jürgen Dreekmann ist als Experte dabei. © Vierländer Speeldeel/Torsten Bornhöft | Speeldeel

Könnte Hamburg zu 100 Prozent regional ernährt werden?

Und die Expertinnen und Experten haben einiges zu sagen – etwa, wie man am besten die Jahreszeiten austrickst. Was hinter den Bio-Siegeln steckt. Wie man Hamburg zu 100 Prozent regional ernähren könnte. Was die Vierländer Tracht über eine Frau verrät. Wer Erdbeerkönigin werden kann. Ob die Hamburger

Torkild Hinrichsen ist Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor des Altonaer Museums.
Torkild Hinrichsen ist Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor des Altonaer Museums. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Landwirtschaft überhaupt eine Zukunft hat oder dem Wachstum der Stadt schon bald zum Opfer fällt. Und schließlich: Was die junge Generation über all das denkt.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer unternehmen dabei einen Spaziergang über den Hof, treffen an verschiedenen Stellen auf die Protagonistinnen und Protagonisten und erleben verschiedene Darbietungsformen wie Dialoge, Monologe und auch Tanz. Im Anschluss an die Aufführung gibt es im Café des Milchhofs ein Treffen mit den Expertinnen und Experten und die Möglichkeit, ein paar Snacks und Getränke zu konsumieren.

Die Theatertermine im Juni auf dem Milchhof Reitbrook

Das Theater-Projekt wird gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, den Fonds Darstellende Künste, das Bezirksamt Bergedorf und die Lichthof -Stiftung.

Termine: Die Premiere ist am Freitag, 3. Juni. Weitere Aufführungen sind am Sonnabend, 4. Juni, Sonntag, 5. Juni, Donnerstag, 9. Juni, Freitag, 10. Juni, Sonnabend, 11. Juni, Sonntag, 12. Juni. Abfahrt des Shuttle-Busses am Lichthof-Theater ist jeweils um 18.15 Uhr, Spielbeginn in Reitbrook ist gegen 19.15 Uhr.

Eintrittskarten kosten zwischen 8 und 24 Euro. Bestellungen sind möglich im Internet unter lichthof-theater.reservix.de.