Hamburg. Scheitern von Grundstücksankäufen in Neuengamme behindert den Hochwasserschutz. Bürgermeister soll in die Pflicht genommen werden.

Der Bau von drei Schöpfwerken entlang der Stromelbe ist schon seit Jahren geplant. Die Dringlichkeit zeigte sich besonders im Februar vor einem Jahr, als die Vier- und Marschlande beim Binnenhochwasser drohten, überschwemmt zu werden. Neben zwei kleineren Schöpfwerken in Neudorf und in Zollenspieker soll als zentrales Element ein leistungsfähiges Schöpfwerk in Neuengamme an der oberen Dove-Elbe gebaut werden. Doch gerade dort scheiterte die Umsetzung bisher an dem dafür notwendigen Ankauf von Grundstücken.

Der Regionalausschuss der Bergedorfer Bezirksversammlung versucht immer wieder, bei der zuständigen Umweltbehörde (Bukea) nachzuhaken und das Thema voranzutreiben. Doch allein im vergangenen halben Jahr gab die Behörde dem Ausschuss mehrmals einen Korb und entsandte trotz mehrmaliger Einladung keinen Referenten in das Gremium, um dort Rede und Antwort zu stehen.

Schöpfwerkskoordinator soll den Erwerb der Schlüsselgrundstücke vorantreiben

Vor der Sommerpause wurde im Regionalausschuss erneut über Situation der Grundstücksankäufe für die Schöpfwerke beraten. Aufgrund dessen wurde interfraktionell ein Petitum erstellt, einstimmig beschlossen und nun auch vom Hauptausschuss einstimmig auf den Weg gebracht.

Demnach wird die Umweltbehörde mittels ihres Senators, Jens Kerstan (Grüne), dazu aufgefordert, sich beim Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher dafür einzusetzen, dass dieser einen Schöpfwerkkoordinator benennt, dem sachliche, personelle und finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, dass der Erwerb der Schlüsselgrundstücke, die für den Bau der drei neuen Schöpfwerke (Neudorf, Zollenspieker, Dove-Elbe) in den Vier- und Marschlanden zum Schutz vor Binnenhochwasser erforderlich sind, jetzt zügig durchgeführt werden kann.