Hamburg. Mareijke und Heiko Buhr von Hamburg Boats haben jetzt ein drittes „Schiff“ in der Flotte, das sich aus dem Wohnzimmer steuern lässt.

Die Flotte von Hamburg Boats ist gewachsen: „Bötje“ hat am Kai am Moorfleeter Deich 356 festgemacht. Damit haben Mareijke und Heiko Buhr nun insgesamt drei Hausboote in der Vermietung. Auf etwa 30 Quadratmetern finden zwei Personen an Bord eine schwimmende Ferienwohnung auf der Dove-Elbe. Damit bietet „Bötje“ den meisten Platz in der Flotte. Denn es ist fast einen Meter breiter als seine beiden „Schwesterschiffe“.

„Sutje“ und „Lütje“ sind beide englischen Kanalbooten, sogenannten Narrowboats, nachempfunden und mit einer Breite von knapp 2,5 Metern recht schmal. „Bötje“ stammt aus Litauen und wurde dort für Hamburg Boats angefertigt. Mit einem Lastwagen wurde das Boot bis in den Hamburger Hafen transportiert und zu Wasser gelassen. Von dort steuerte Kapitän Heiko Buhr das Schiff etwa zweieinhalb Stunden lang über Fleete und ruhigere Wasserwege zu seinem neuen Heimat-Steg.

Hausboot „Bötje“ ist eine schwimmende Ferienwohnung auf dem Wasser

Gäste dürfen nach einer Einweisung sogar mit „Bötje“ ablegen und über die Dove-Elbe schippern. Das Schiff mit Steuerstand im Wohnzimmer verfügt über einen 30 PS Motor, ein Sportbootführerschein Binnen ist jedoch notwendig. Durch die große Fensterfront im Wohnzimmer gebe es einen guten Rundumblick, weiß Heiko Buhr.

Vom blauen Sofa gibt es einen Blick durch die bodentiefen Fenster auf die Dove-Elbe.
Vom blauen Sofa gibt es einen Blick durch die bodentiefen Fenster auf die Dove-Elbe. © Hamburg Boats

Zudem sei die elf Meter lange „Bötje“, die aus Alu und Holz gefertigt ist, im Vergleich zu seinen beiden „Schwesterschiffen“ mit sieben Tonnen ein echtes Leichtgewicht und damit auch einfacher zu steuern. Etwa 17 Tonnen hingegen wiegen die beiden Kanalboote aus Stahl und sind damit sogar schwerer als die „Serrahn Deern“, eines von Heiko Buhrs Fahrgastschiffen der Bergedorfer Schifffahrtslinie.

Neben TV und WLAN gibt es auch eine Terrasse inklusive Badetreppe

„Bötje bietet jeglichen Komfort, sodass die Gäste bei einer Auszeit vom Alltag auf nichts verzichten müssen“, betont Mareijke Buhr. Neben einer gemütlichen Schlafkoje gibt es ein geräumiges Bad mit Dusche und einen Wohnraum mit Küchenzeile, großem Fernseher, WLAN und Musikanlage. Bodentiefe Fenster vor dem Sofa geben den Blick frei auf die Dove-Elbe. Am Heck gibt es zudem eine geräumige Terrasse inklusive Badetreppe.

Eine Nacht auf „Bötje“ kostet 175 Euro in der Hauptsaison und 119 Euro in der Nebensaison. Hinzu kommen Nebenkosten wie Endreinigung (70 Euro pro Aufenthalt) und Kulturtaxe (3 Euro pro Person/Nacht).

Selbst Australier übernachteten bereits bei Hamburg Boats an Bord

Im Jahr 2019 war das Ehepaar Buhr mit Hamburg Boats und ihrem ersten, grau-beigen Hausboot „Sutje“ gestartet. 2022 kam dann die blau-türkise „Lütje“ dazu, in diesem Sommer nun „Bötje“. Sollten die Buchungszahlen zufriedenstellend sein, könnte noch ein viertes Schiff am Steg festmachen. Dann sei die Flotte aber voll, prognostiziert Heiko Buhr. Mit Hamburg Boats baut sich das Paar neben der Bergedorfer Schifffahrtslinie ein zweites Standbein auf und wurde bereits im Sommer 2021 mit dem ADAC-Tourismuspreis ausgezeichnet.

In der Koje finden zwei Gäste gemütlich Platz.
In der Koje finden zwei Gäste gemütlich Platz. © Lena Diekmann

Die Boote werden überwiegend am Wochenende gebucht oder auch mal unter der Woche für zwei bis drei Nächte. Es gab aber auch schon Buchungen über eine ganze Woche oder zehn Tage, wo dann auch gern die SUPs genutzt werden, weiß Mareijke Buhr. Die Buchungen würden sich vornehmlich auf den Sommer konzentrieren, ab Oktober werde es meist ruhiger. Bewohnbar sind alle drei Schiffe das ganze Jahr über.

Die Gäste würden aus ganz Deutschland an die Dove-Elbe reisen. Sie rätselten immer mal wieder, welche Bedeutung die Kennzeichen der Autos auf dem Hof hätten, berichtet Heiko Buhr. Selbst Australier, die zu Gast auf einer Hochzeitsfeier in Hamburg waren, hätten bereits an Bord übernachtet. Doch auch aus der Nachbarschaft würden Gäste die Schiffe gern mal für eine kurze Auszeit auf dem Wasser nutzen – „und dann mit dem Fahrrad aus Altengamme anreisen“, sagt Mareijke Buhr.