Lohbrügge. 900.000 Euro liegen bereit, um den 400 Meter langen Abschnitt vor dem Lohbrügger Schulzentrum zu sanieren. Was dort geplant ist.

Seit 2021 der Doppelkreisel in Lohbrügge-Nord gebaut wurde, hat der Binnenfeldredder vor dem Schulzentrum Lohbrügge gelitten: Immer wieder musste die 400 Meter kurze Passage hinüber zur Leuschnerstraße als Umleitungsstrecke herhalten. Dem Asphalt ist das anzusehen, reiht sich hier doch heute Schlagloch an Schlagloch, gab es nur notdürftige Reparaturen mit Kaltasphalt.

Doch jetzt knöpft sich das Bezirksamt die Schlaglochpiste vor. 900.000 Euro liegen bereit, um neben einer neuen Asphaltdecke auch die Fuß- und Radwege sowie die Grünflächen neu zu gestalten und den modernen Vorgaben des Straßenbaus anzupassen. Denn das Erscheinungsbild des Binnenfeldredders ist hier ein bunter Mix aus vielen verschiedenen Jahrzehnten der Verkehrsplanung. So gibt es teils schmale Radwege, teils keine, mal breite Grünflächen, mal große Steine, die das Parken auf dem Bordstein verhindern sollen. Und dazwischen bremsen an drei Stellen ebenso massive Blumenkübel Autofahrer aus.

Binnenfeldredder: Radverkehr soll auf die Straße verlegt werden

„Wir werden im Zuge der Baumaßnahmen alles einheitlich gestalten und die eher provisorisch anmutenden Blumenkübel durch insgesamt vier Verkehrsnasen ersetzen, von denen die eine Hälfte begrünt und die andere als Querungshilfe hergerichtet werden“, erläuterte Planerin Anika Szeimys von der Ingenieurpartnerschaft Diercks Schröder im jüngsten Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung. „Den gesamten Radverkehr werden wir auf die Straße verlegen, die Gehwege auf mindestens 2,65 Meter verbreitern und die Fahrbahn durchgängig von sieben auf sechs Meter verjüngen.“

Das schaffe Platz für deutlich mehr Grün und auch zusätzliche Alleebäume: „Kein einziger wird gefällt“, versprach Szeimys, „und es kommen insgesamt zehn neue hinzu“. Gleichzeitig werde aber auch die Zahl der rund um die Uhr stark genutzten Parkplätze am Fahrbahnrand gleich bleiben.

„Trotz des Reduzierens der Fahrbahnbreite um einen Meter gibt es kein Halteverbot“, versprach die Ingenieurin auf Nachfrage der Politiker. Sie gehe davon aus, dass das den Verkehrsfluss auf diesem Teilstück des Binnenfeldredders zwar weiter verlangsame, aber nicht unterbinde. „Und genau so soll es vor einem Schulzentrum mit Gymnasium und Stadtteilschule ja auch sein.“

Hocher Bordstein soll unzulässiges Parken verhindern

Beibehalten wird auch die Tempo-30-Zone, die vom Kreisel an der Habermannstraße über die ganze Länge des Binnenfeldredders bis zur Einmündung in die Leuschnerstraße reicht. Ebenso soll der Bordstein künftig einheitlich sein und mit zwölf Zentimetern so hoch, dass ein Überfahren – auch zum unzulässigen Parken – ausbleibt.

Insgesamt gab es von den Verkehrspolitikern breite Zustimmung für die Pläne. Diskussionsbedarf lösten nur kleinere Details aus, wie etwa die Positionierung der bisher noch etwas willkürlich wirkenden Verteilung der Fahrradbügel. Umgesetzt wird die Maßnahme rund um die Sommerferien in diesem Jahr. Das Bezirksamt rechnet mit einer Bauzeit vor etwa drei Monaten.