Bergedorf. Hans-Heinrich Ziburt hat wieder fleißig Futterstellen gebaut und verkauft. Warum der Heimwerker trotzdem nicht ganz zufrieden ist.

Die Vogelwelt hat in diesem Jahr etwa 60 neue Wohnungen bekommen, denn Hans-Heinrich Ziburt hat wieder fleißig Vogelhäuschen gebaut. Bereits im vierten Jahr in Folge baute der Vierländer die bunten Futterstellen, um sie für den guten Zweck zu verkaufen. Das Geld kommt stets dem Kinderhospiz Sternenbrücke zugute.

Sternenbrücke: Junge kam im Kinderhospiz zur Welt, bevor seine Schwester starb

Auf die Sternenbrücke wurde Hans-Heinrich Ziburt vor einigen Jahren durch eine befreundete Familie aufmerksam. Das Enkelkind eines Bekannten erkrankte tödlich an einem Hirntumor. Und der Zeitpunkt, an dem die Eltern für immer Abschied nehmen mussten von ihrem kleinen Mädchen, fiel genau in die Zeit, in der ihr Sohn zur Welt kommen sollte.

Um für beide Kinder da sein zu können, wurde ein Therapieraum zum Kreißsaal umfunktioniert. Dort kam schließlich ein kleiner Junge zur Welt. Die Familie verbrachte noch etwa zwei Wochen gemeinsam in der Sternenbrücke, bevor das kleine Mädchen starb. „Das war wirklich einmalig. Die Geschichte war für mich die Initialzündung, mich für das Kinderhospiz einzusetzen“, erklärt Hans-Heinrich Ziburt.

Sternenbrücke ist auch ein Haus des Lebens

In diesem Jahr sind 5600 Euro zusammengekommen, die er nun stellvertretend an Christiane Schüddekopf aus dem Vorstand des Fördervereins übergab. Sie lobte das großartige Engagement von Hans-Heinrich Ziburt. Er selbst ist allerdings nicht ganz zufrieden. Schließlich hatte er es sich zum Ziel gesetzt, in jedem Jahr die Spendensumme zu erhöhen: 2019 spendete er an die an die Einrichtung in Rissen 4600 Euro, 5260 Euro in 2020 und 6000 Euro im vergangenen Jahr.

Es habe ihm wieder viel Spaß gemacht, vertreibe das Basteln die Langeweile, verrät Hans-Heinrich Ziburt. „Meine Ziele erreiche ich trotzdem gern“, sagt der 71-Jährige selbstkritisch, weshalb es keine Frage ist, dass es weitergeht mit ihm und den Vogelhäuschen. Ein paar wenige Häuser sind auch in diesem Jahr noch zu haben, berichtet er. Kontakt unter Telefon 0171/8896102.

Das Geld wird in der Sternenbrücke verwendet, damit auch Geschwister von lebensverkürzt erkrankten Kindern betreut werden können. Schließlich sind die nicht krank, sodass ihre Betreuung nicht von den Krankenkassen übernommen werde, erklärt Christiane Schüddekopf. Doch eine Betreuung durch Pädagogen sei wichtig, schließlich bleibe für die Geschwister im aufreibenden Pflegealltag oftmals nicht genügend Kraft, Aufmerksamkeit und Zeit.

Das Angebot in dem Kinderhospiz gehe daher weit über die Begleitung der erkrankten Kinder und Jugendlichen am Lebensende hinaus, es gehe keineswegs nur um Tod und Abschied nehmen. Viele Familien würden über Jahre immer wieder in das Haus kommen, um dort entlastet zu werden oder eine erholsame Zeit zu verbringen und Ausflüge zu machen. „Unser Haus ist auch ein Haus des Lebens“, sagt Christiane Schüddekopf.