Hamburg. Das verschlickte Areal in Moorfleet soll zu einem attraktiven maritimen Quartier werden. Doch dafür braucht es einen langen Atem.

Um Zukunftsperspektiven für Moorfleet zu entwickeln, wurden vor einigen Jahren in einer Stadtwerkstatt Ideen gesammelt und zu Entwicklungsvarianten gebündelt. Die Bergedorfer Lokalpolitik einigte sich darauf, die Entwicklung von Moorfleet zum „blauen Quartier“ vorantreiben zu wollen.

Wesentlicher Bestandteil davon ist, den Holzhafen wieder schiffbar zu machen. Denn das Areal zwischen Moorfleeter Deich und Elbinsel Kaltehofe war einst ein beliebtes Wassersportrevier. Heute aber ist der Holzhafen so verschlickt, dass nur noch ein keines Zeitfenster bei Hochwasser bleibt, in dem es genug Wassertiefe gibt, um dort mit einem Boot unterwegs zu sein.

Holzhafen: Finanzierung der Ausbaggerung muss noch gesichert werden

Eine Ausbaggerung des Areals könnte die Lösung sein, meint auch die Lokalpolitik, die bereits im Sommer 2021 in der Bezirksversammlung einen entsprechenden Antrag auf den Weg brachte. Um über den Sachstand der Entwicklung zur Ausbaggerung des Holzhafens zu berichten, hatte der Regionalausschuss bei der zuständigen Hamburg Port Authority (HPA) um die Entsendung eines Referenten gebeten.

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Dem erteilte die HPA aber eine Absage: Man befinde sich derzeit im Austausch mit der Fachebene im Bezirksamt Bergedorf, teilt die HPA in ihrer Begründung mit. Derzeit sei eine Drucksache in Erarbeitung und Abstimmung, über die erst noch die Finanzierungsgrundlage für diese Maßnahme geschaffen werden muss, so die HPA. Die Bergedorfer Bezirksamtsleitung sei in den Prozess der Drucksachenerstellung eingebunden.

Holzhafen: Ausbaggern eine Fahrrinne ist ein Millionenprojekt

Der Hamburger Senat war 2021 in einer ersten groben Kostenschätzung von neun Millionen Euro für das Ausbaggern einer Fahrrinne und von knapp 32 Millionen Euro für die Deponierung des Baggerguts ausgegangen.

Es brauche also einen langen Atem, stellt Karsten Schütt (FDP) fest, der aber auch betont, dass die lokale Politik geschlossen hinter dem Projekt stehe. Um die notwendige Finanzierung zu sichern, appelliere man daher an die Vertreter von SPD und Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, das Projekt zu unterstützen. Allerdings sei nicht nur die Ausbaggerung selbst eine finanzielle Herausforderung, sondern auch die folgende Unterhaltung, wie Harald Martens (SPD) mahnt.