Hamburg. Im vierten Jahr im Bechstein Centrum haben sich die Bergedorfer Musiktage dort etabliert. Für Bechstein-Chef Zeit für eine Ankündigung.

Besucherrekord der Bergedorfer Musiktage im C. Bechstein Centrum: Mehr als 60 Zuhörer fanden den Weg in das gut sortierte Klaviergeschäft im Hamburger Chilehaus, um „The Singing Viola“ zu hören – ein Soloabend für Bratsche und Klavier mit Bratschist Robert Fischer und Pianistin Michi Komoto.

„Im vierten Jahr der Bergedorfer Musiktage in unserem Hause hat sich die Konzertreihe nun etabliert“, freute sich Bechstein-Chef Axel Kemper. Gemeinsam mit Musiktage-Vorstand Farhang Logmani kündigte er dem Publikum die Gründung eines Freundeskreises C. Bechstein/Bergedorfer Musiktage an.

Bergedorfer Musiktage im Chilehaus: Volles Haus und amüsante Anekdoten

Für den eher ungewöhnlichen Einsatz der Bratsche als Soloinstrument mit Klavierbegleitung finden Robert Fischer und Michi Komoto dennoch immer wieder Bearbeitungen in der klassischen Notenliteratur. So glückte ihnen ein ausgesprochen farbenfroher Reigen mit Werken von Bach, Beethoven-Variationen über ein Duett aus Mozarts Zauberflöte, Schumanns Märchenbilder bis zu zwölf temperamentvollen russischen Liebeslied-Variationen des St. Petersburger Komponisten Ivan Handoshkin.

„Die folgende Sonate von Allessandro Rolla hatte dieser ursprünglich für Bratsche mit Begleitung durch zwei Violinen komponiert“ erklärte Fischer dem amüsierten Publikum. „Das Stück wurde daher kaum aufgeführt, denn kein Geiger wollte die zweite Geige spielen.“ Erst als der Mailänder Komponist Jahre später eine Fassung mit Klavierbegleitung nachreichte, wurde sein Stück öffentlich gespielt.

Einen Sonderapplaus erntete das Duo für seine Zugabe „Golliwogg‘s Cakewalk“ von Claude Debussy aus dem sechsteiligen Zyklus „Children‘s Corner“, den Frankreichs großer Impressionist für seine Tochter Chouchou als Solo-Klavierstück schrieb. Erst im Jahr 2015 fertigte der deutsche Arrangeur Wolfgang Birtel eine Fassung für Bratsche und Klavier an.

In den Sommerferien geht es mit zahlreichen Konzerten weiter

Auch in den Sommerferien folgen weitere Konzerte der Bergedorfer Musiktage. Gleich am kommenden Freitag, 7. Juli, geht es weiter mit Flötistin Ulrike Höfs und Harfenistin Anaelle Tourret im Bergedorfer Schloss: Ab 19 Uhr spielt das Duo Stücke von Barock bis Impressionismus.

Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms führen der Alumni-Chor der Hamburger Universität und das Kreiskammerorchester Ostholstein am Sonnabend, 15. Juli, um 19 Uhr im Körberhaus auf.

Bereits um 17 Uhr bittet am Sonnabend, 22. Juli, Hof Eggers in Kirchwerder zum Operettenabend unter freiem Himmel. „Da geh‘ ich ins Maxim“ lautet das Motto von Sopranistin Sophie-Magdalena Reuter, Tenor Matthias Koziorowski, Bariton Laurence Kalaidjian und Pianistin Mira Theofilova.

Das diesjährige Abschlusskonzert der Reihe bestreiten Katharina Borsch (Sopran), Jocelyne Fillion-Kelch (Flöten) und Kenneth Duryea am Freitag, 28. Juli, 19 Uhr, im Spiegelsaal des Bergedorfer Rathauses. Sie singen und spielen Lieder und Arien von Strauß, Puccini, Verdi und weiteren großen Komponisten. Karten unter bergedorfer-musiktage.de.