Lohbrügge. Ein Abschnitt des Flusses wird im Januar und Februar entschlammt. Dafür müssen auch Radler und Fußgänger am Bojendamm Umwege nehmen.

Wuchtige Bretter liegen am Ufer, Zäune sind aufgestellt, Bagger parken auf dem Wanderweg: Unverkennbar, an der Bille im Bereich Bojendamm/Billwerder Billdeich werden aktuell Bauarbeiten vorbereitet. Grund: Der Fluss wird im Januar und Februar auf einem Abschnitt von 500 Metern Länge entschlammt. Die Maßnahme des Bezirksamtes kostet 520.000 Euro.

Über die Jahre hat sich in dem Fließgewässer, das für die Umgebung eine wichtige Entwässerungsfunktion hat, einiges an Schlick angesammelt. Im Laufe der Zeit passiere das durch mineralische und organische Einträge in das Gewässer – aus den Zuflüssen, dem Uferbereich oder durch die Vegetation, erklärt das Bezirksamt.

Bille: 2100 Kubikmeter Sediment werden entnommen

Durch den Schick verliert die Bille an Tiefe. Damit ist sie auch nicht mehr so aufnahmefähig. „Bei fortgesetzter Verschlickung ist damit zu rechnen, dass der ordnungsgemäße Abfluss nicht mehr erfüllt werden kann“, heißt es. „Zudem kommt es bei starken Regenfällen zu einem Rückstau und Überflutungen angrenzender Flächen.“

Die Entschlammung dieses Abschnitts soll die Verlandung verhindern und auch die Qualität der Bille als Lebensraum wieder stärken. 2100 Kubikmeter Sediment sollen auf den 500 Metern entnommen und abtransportiert werden. Zuvor werden von einem binnengewässerkundigen „Limnologen“ Muscheln vom Boden der Bille eingesammelt und in andere Bereiche des Gewässers gesetzt.

Fische werden mit Elektroschocks betäubt und umgesetzt

Auch die Fische werden aus dem Abschnitt vergrämt. Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen. „Die Fische werden durch eine Elektrobefischung fachgerecht betäubt und abgefischt. Anschließend werden die Fische in einen anderen Bereich der Bille wiederbesetzt.“

Der angrenzende Wanderweg wird für die Dauer der Arbeiten für Fußgänger und Radfahrende gesperrt; sie werden über die Straße Auf der Bojewiese umgeleitet. Denn den Platz benötigen die mächtigen Bagger, die das Sediment aus dem Fluss heben. Damit sie auf dem weichen Untergrund des Wanderweges nicht versinken, werden Stahlplatten und darauf hölzerne „Bagger-Matratzen“ auf den Weg gelegt. Das Sediment wird auf Lastwagen gehoben und abtransportiert. Es wird zu einer Deponie außerhalb Hamburgs gebracht.

Bei weiteren Abschnitten der Bille soll vorerst die Wirkung der Entschlammung beobachtet werden, um sie dann gegebenenfalls fortzusetzen. In anderen Bergedorfer Gewässern sind ähnliche Maßnahmen aber schon terminiert: „Im Herbst/Winter 2023 wird die Gose Elbe im Bereich des Schöpfwerks Ochsenwerder entschlammt“, sagt Bezirksamtssprecher Hellmessen.