Bezirksversammlung: Persönliche Ergebnisse für Kandidaten immer wichtiger

Das neue Wahlrecht hat die Bezirksversammlung durcheinander gewürfelt. Aus Bergedorfs sieben Wahlkreisen ziehen 26 von 45 Politikern ins Bezirksparlament ein, jeweils die Kandidaten, die die meisten Stimmen erhielten.

Mit dem Aufstellen ihrer Bezirkslisten können die Parteien auch nicht mehr steuern, welche Politiker einziehen - kein Listenplatz ist wirklich sicher. Grund: Auch auf den Listen können die Wähler ihre Stimmen kumulieren und panaschieren, nicht nur auf ein oder mehrere Parteien, sondern auch auf Kandidaten.

Von den 19 Listenplätzen sind tatsächlich fast die Hälfte (9) an Politiker gegangen, die mit ihrem persönlichen Stimmenergebnis an vor ihnen gesetzten Kandidaten der eigenen Partei vorbeizogen. Dies schafften nicht nur langjährige, bekannte Politiker, sondern auch Nachwuchskräfte.

Der jüngste Abgeordnete der neuen Bezirksversammlung ist der 19-jährige Sozialdemokrat Alexander Mohrenberg. Obwohl Newcomer, erhielt er mit knapp 1300 Stimmen so viel Zuspruch, dass er von Platz 27 an vielen vor ihn nominierten Listenkandidaten vorbeiziehen konnte.

Der erfahrenste und auch an Jahren älteste Abgeordnete der neuen Bezirksversammlung errang ein Direktmandat in Lohbrügge. Norbert Reichelt (77) zählt weiterhin zu den Zugpferden der CDU. Mit mehr als 3000 Stimmen zählt er zu einer Handvoll Politiker im Bezirk, die diese Hürde nehmen konnten.