Bergedorf (bb). In die Politik zu gehen, war für Alexander Mohrenberg (19) eine ziemlich rationale Entscheidung.

Er wollte etwas bewegen, hat sich die Programme der fünf größten Parteien angesehen und die meisten Überschneidungen mit der SPD gefunden. Ab dann ging alles ganz schnell. Mit 16 Jahren wurde er stellvertretender Kreisvorsitzender der Jusos, mit 17 belebte er die Juso-Schülergruppe, mit 18 ließ er sich für die Bezirkswahl aufstellen - und das mit Erfolg. Mit seinen gerade 19 Jahren ist er der jüngste Abgeordnete, den Bergedorf je hatte.

So kontrolliert und durchdacht wie sein Einstieg war auch Mohrenbergs Wahlkampf. "Ich habe mich speziell auf die 16- bis 20-Jährigen konzentriert", sagt der Jura-Student der Bucerius Law School. Morgens stellte er sich vor die Schulen, verteilte Flyer, abends nach der Uni besuchte er Sportvereine. Er hatte Erfolg damit, wurde so von dem hinteren Listenplatz 27 in die Bezirksversammlung gewählt.

Einbringen will sich Mohrenberg in Zukunft denn auch insbesondere bei den Jugendthemen. Zum Beispiel will er Bergedorfs Jugendzentren unterstützen, sie noch bekannter machen: "Wir haben hier gute Angebote, aber viele wissen gar nichts davon." Auch für den Wohnungsbau gerade für Studenten und Auszubildende will er sich stark machen. Er kenne viele junge Leute, die pendeln müssten, weil sie sich die Mieten in Hamburg nicht leisten könnten. "Da wäre ein Azubi- oder Studentenheim in Bergedorf doch nicht schlecht", kündigt er seine Pläne an.

Ob er Ambitionen habe, eine politische Karriere einzuschlagen, später mal für die Bürgerschaft gar den Bundestag zu kandidieren? Daran will Mohrenberg noch nicht denken: Erst einmal wolle er sich in der Bezirksversammlung engagieren, nach seinem Studium auf jeden Fall als Jurist arbeiten. Er befolge da Ratschläge, die SPD-Urgestein Hans-Ulrich Klose ihm bei einem Treffen mit den auf den Weg gegeben habe: "Man soll seinen Prinzipien treu bleiben. Und sich nicht von der Politik abhängig machen."