Rust/Hamburg. Mignon Kowollik steht an diesem Wochenende im Finale der Miss-Wahl. Zuvor schrieb sie einen folgenreiche Zeilen an den Veranstalter.
Noch vor einem Jahr durfte sie nicht teilnehmen, nun ist die Hamburgerin Mignon Kowollik (42) unter den zehn Finalistinnen für den Titel „Miss Germany“. Die bisherige Altersgrenze von 39 Jahren sei aufgehoben worden, sagte der Geschäftsführer der Miss Germany Studios, Max Klemmer, im Europa-Park im südbadischen Rust. Dort soll an diesem Sonnabend (24. Februar) die neue „Miss Germany“ gekürt werden.
„Ich habe eine E-Mail geschrieben, ob sie das nicht überdenken möchten“, sagt Kowollik, die als Sexualberaterin und Moderatorin arbeitet, mit Blick auf die bisherige Altersbegrenzung. Die jüngste Teilnehmerin des diesjährigen Finales ist Adwoa Awuah (22) aus Essen.
Das Mindestalter für den Wettbewerb beträgt Klemmer zufolge 18 Jahre. Der Siegerin des Wettbewerbs winkt – wie schon im vergangenen Jahr – der „Female Leader Award“. Er ist mit einer Siegprämie von 25.000 Euro verbunden.
„Miss Germany“: Zwei Hamburgerinnen brachten es weit
„Miss Germany“ war einst ein Wettbewerb mit Bikini-Runden auf dem Laufsteg. Vor einigen Jahren läuteten die Veranstalter dann einen Imagewandel ein. Seit 2019 zählen die Persönlichkeit der Teilnehmerinnen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es bewarben sich diesmal laut Veranstalter rund 15.000 Frauen.
Mit Vanessa Reder hatte es eine weitere Kandidatin aus Hamburg weit gebracht. Mit ihrem Kampf gegen die Verschmutzung der Ostsee, die als das am stärksten verunreinigte Gewässer der Welt gilt, schaffte sie es bis in die Top 20 – das Finale der letzten Zehn blieb ihr allerdings verwehrt.
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Im Gegensatz zum Mignon Kowollik, die als Sexualberatin Liebe, Sexualität und Intimität ins Bewusstsein rücken und gegen die digitale Isolation angehen möchte. Ihr Ansatz berücksichtigt die Vielfalt menschlicher Sexualität und hinterfragt gesellschaftliche Vorurteile.
„Miss Germany“: Eine Kandidatin sitzt im Rollstuhl
Zu den Finalistinnen gehört auch Tamara Schwab (31) aus dem bayerischen Roth. Sie lebt nach eigenen Angaben seit zweieinhalb Jahre mit einem Spenderherz. „Ich kann wieder ein normales Leben führen“, sagte sie.
Mit schweren Herausforderungen kämpft Christina Modrzejewski (28) aus Dinslaken: Sie bekam 2021 eine seltene Autoimmunerkrankung. Die gelernte Krankenschwester ist auf einen Rollstuhl und elektronische Orthesen angewiesen. Mit Orthesen lassen sich unter anderem geschädigte Gelenke stabilisieren, Gliedmaßen ruhig stellen und Fehlhaltungen korrigieren.
dpa/HA