Hamburg. Konvois legten am Montag Verkehr teils lahm. Lage ruhiger als befürchtet. Zahl der Beteiligten bei Demo der Landwirte sehr hoch.

Mit einer großangelegten Protestaktion haben Bauern und Landwirte am Montag ihren Unmut über „Steuererhöhungen im Agrarbereich“ auf die Straße getragen. Ihr Ziel war es, den Verkehr in Hamburg und weiteren deutschen Städten zum Erliegen zu bringen. Bis zu 2200 Traktoren wurden in der Hansestadt erwartet und es wurden sogar noch etwas mehr.

Bauern-Protest im Norden: Landwirte wollen mit 2000 Traktoren den Verkehr lahmlegen

Trecker-Konvois rollten auf mehreren Routen durch Hamburg am Morgen, um Straße zu blockieren. Die Bauern protestierten gegen den Plan der Ampel, mehrere Subventionen zu kürzen.

Deshalb hatte der Bauernverband für Montag, dem ersten Schultag nach den Weihnachtsferien, zum Protest aufgerufen. Im Blog bleiben Sie dazu auf dem Laufenden, was in Hamburg und dem Norden passiert.

Gefährliche Zwischenfälle bei Bauernprotesten in Niedersachsen

Bei den Bauernprotesten in Niedersachsen ist es weitestgehend friedlich geblieben. Allerdings gab es dabei am Montag auch mehrere gefährliche Zwischenfälle, in denen nun die Polizei ermittelt. An vielen Orten sei es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen gekommen, teilten diverse Polizeistellen mit.

Zu einem gefährlichen Zwischenfall kam es in Friesoythe im Landkreis Cloppenburg: Ein 45 Jahre alter Autofahrer umfuhr dort eine Blockade über einen Weg und erfasste einen Protestteilnehmer. Der 35-Jährige wurde verletzt. Der Autofahrer flüchtete, wurde aber wenig später vorläufig festgenommen. Auch in Lüneburg umfuhr ein 48-Jähriger eine Absperrung und fuhr einen Teilnehmer an. In Tostedt im Landkreis Harburg touchierte ein Verkehrsteilnehmer zwei Protestierende, die dadurch leicht verletzt wurden.

In der Lüneburg waren laut Polizeiangaben ungefähr 400 Traktoren und 600 Lastwagen am Protest beteiligt. Etwa 500 Trecker waren im Landkreis Heidekreis unterwegs. In Stade errichteten 20 Traktorfahrer eine Straßenblockade auf der Bundesstraße 73/74, die sie auch über Nacht aufrecht erhalten wollten.

Bauernverbands-Chef bittet Landwirte jetzt um Besonnenheit

Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landesbauernverbandes, Klaus-Peter Lucht, ist mit dem Beginn der Protestwoche zufrieden. „Sehr viele Berufskolleginnen und Berufskollegen haben ein deutlich wahrnehmbares Zeichen gesetzt, dass die Grenze der Belastbarkeit der Landwirtschaft durch die geplanten Steuererhöhungen überschritten wird“, sagte er am Montag.

Besonders freue ihn, dass die Proteste reibungslos und unfallfrei abgelaufen sind. „Dafür danke ich den Berufskolleginnen und Berufskollegen ebenso wie den Einsatzkräften der Polizei, den Ordnungsbehörden und anderen beteiligten Stellen“, so der Verbandspräsident weiter.

Für die nächsten Tage bat Lucht die Landwirtinnen und Landwirte um Besonnenheit und Rücksichtnahme, damit die Öffentlichkeit nicht zu sehr belastet wird. Die Proteste der Bauern gegen die geplanten Subventionskürzungen der Bundesregierung werden auch am Mittwoch und Freitag in Schleswig-Holstein fortgesetzt.

Gericht untersagt mehrere Mahnwachen an der A7

Mehrere Mahnwachen des Vereins „Land schafft Verbindung“ an der Autobahn 7 sind im Eilverfahren gerichtlich untersagt worden. Dabei wollten Mitglieder der Vereins sich an den Anschlussstellen Schuby Nord, Rendsburg-Büdelsdorf, Bordeshol, Neumünster Nord und Warder im Rahmen der Bauernproteste versammeln, wie das Verwaltungsgericht in Schleswig am Montag mitteilte. Die Demonstrationen wurden daraufhin von der Polizei aufgelöst.

Die für das Versammlungsrecht zuständige Kammer führte zur Begründung aus, dass die Anträge für die „Mahnwachen“ unbegründet seien. Im Rahmen einer Folgenabwägung überwogen zudem die Gefahren für die öffentliche Sicherheit das Interesse der Versammlungsdurchführung. Es seien massive Verkehrsstörungen an der A7 befürchtet worden. Bei der Ausfahrt Schuby Nord sei zudem befürchtet worden, dass es zu Beeinträchtigungen am Schleswiger Krankenhaus kommen könnte.

Kieler Innenministerin: Haben Unmut zur Kenntnis genommen

Die Bauernproteste haben nach Ansicht der Schleswig-Holsteinischen Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack einen bleibenden Eindruck hinterlassen: „Die Protestierenden waren zahlreich, sie waren laut, wir alle haben sie und ihren Unmut zur Kenntnis genommen“, sagte die CDU-Politikerin am Montag.

Landesweit habe die Polizei um die 2000 Fahrzeuge bei den Demonstrationen gezählt. Allein in Kiel oder Itzehoe seien mehrere Hundert Trecker, Zugmaschinen und Transporter auf den Straßen gewesen und hätten für erhebliche Probleme im Verkehr gesorgt. Insgesamt sei der Protest dabei diszipliniert und friedlich geblieben.

„Es gab rund 100 Aktionen, auch einige davon nicht angezeigt und spontan, wie die Fahrt einer Treckerkolonne auf der Autobahn 1 oder nicht abgesprochene Blockaden bei Autobahnauffahrten“, sagte Sütterlin-Waack. Die festgestellten Ordnungswidrigkeiten würden konsequent verfolgt. Verfassungsfeindliche Gruppierungen aus dem rechtsextremistischen Spektrum thematisierten die Bauernproteste, solidarisierten sich und versuchten die Proteste für ihre Zwecke zu nutzen. „Nach ersten Einschätzungen haben diese heute aber in Schleswig-Holstein keine nennenswerte Rolle gespielt“, betonte die Innenministerin.

Demo auf Sylt: Trecker ziehen vors Rathaus

Auch auf Sylt versammelten sich zahlreiche Landwirte mit ihren Traktoren zum Protest. Rund 150 Menschen nahmen am Montag auf der Nordseeinsel an der Demo, die sich gegen die Politik der „Ampel“-Regierung richtet, teil.

Auf Sylt demonstrierten etwa 150 Teilnehmer am Montag vor dem Rathaus in Westerland.
Auf Sylt demonstrierten etwa 150 Teilnehmer am Montag vor dem Rathaus in Westerland. © Georg Supanz

Die Trecker waren von in Morsum gestartet und bis vor das Rathaus in Westerland gefahren. Dort forderten sie mehr Respekt für die Landwirtschaft, einen Abbau von Bürokratie und die vollständige Rücknahme der Kürzungen.

Protest der Bauern: Rund 2200 Traktoren rollen durch Hamburg

Wie erwartet haben an der großangelegten Protestaktion der Landwirte aus dem Norden rund 2200 Traktoren teilgenommen. Das erklärte ein Polizeisprecher am Mittag dem Abendblatt.

Rund 2000 Traktoren und Nutzfahrzeuge sind am Montag durch die Hamburger Innenstadt gefahren. Die Bauern protestieren gegen die geplante Kürzung von Subventionen.
Rund 2000 Traktoren und Nutzfahrzeuge sind am Montag durch die Hamburger Innenstadt gefahren. Die Bauern protestieren gegen die geplante Kürzung von Subventionen. © Michael Rauhe / Funke Foto Services | Michael Rauhe / Funke Foto Services

Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren am Montagmorgen im Einsatz, um bei den Protesten für Sicherheit zu sorgen. Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, waren es 1200 Einsatzkräfte aus Hamburg, die von 30 Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei unterstützt wurden.

"Sehr friedlich": Polizei zieht positives Fazit zur Groß-Demo

Die Polizei Hamburg zieht ein positives Fazit zur Groß-Demo: Man sei sehr erfreut über die insgesamt "konstruktive und gute Zusammenarbeit mit den Organisatoren sowie den positiven Einsatzverlauf", hieß es in einer Mitteilung am Montagnachmittag. Die Versammlung mit insgesamt "18 themenbezogenen versammlungsrechtlichen Aktionen" sei sehr friedlich verlaufen. Nur vereinzelt habe es Straftaten gegeben, beispielsweise eine Beleidigung und eine versuchte Körperverletzung, zum Nachteil der Teilnehmenden. Weitere Angaben lagen am Montag dazu noch nicht vor.

Durch die Konvois war es zu Verkehrsbehinderungen gekommen, die jedoch unter dem Erwarteten blieben, erklärte die Polizei weiter. Im Bereich der Anschlussstelle Neuland (Bundesstraße 75) sei es gegen 11.30 Uhr sowie gegen 13.10 Uhr zu Blockadeaktionen im Zu- und Abfahrtsbereich gekommen. Einsatzkräfte schritten ein, woraufhin die Landwirte ihre Trecker wieder entfernten.

Die protestierenden Bauern kommen mit ihren Traktor-Konvois nach und nach in der Hamburger City an.
Die protestierenden Bauern kommen mit ihren Traktor-Konvois nach und nach in der Hamburger City an. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Roland Magunia/Funke Foto Services

Gegen 12.05 Uhr erfolgte eine weitere kurze Blockade durch fünf Traktoren im Bereich des Kreisels an der Anschlussstelle Harburg. Die Blockade wurde kurz nach dem Eintreffen von Polizeikräften beendet, so die Polizei.

In der Spitze verzeichnete die Polizei rund 2.200 Traktoren im Hamburger Stadtgebiet, von denen sich der überwiegende Teil in Richtung der Altstadt bewegte. Hier fand sich der Großteil der Demonstranten für eine Abschlusskundgebung zusammen. Anschließend hätten die Teilnehmer sukzessive ihre Fahrzeuge aus der Innenstadt wieder entfernt, sodass die dortigen Sperrungen überwiegend ab 13.15 Uhr aufgehoben werden konnten.

Stimmen aus der Politik: Das sagen CDU, Grüne und Linke

Der Unmut der Bauern hat in der Hamburger Politik für einige Reaktionen gesorgt:

  • So erklärte denn Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Die Bauernproteste in Hamburg und im gesamten Land sind ein starker Ausdruck des Protests gegen die einseitige Sparpolitik der Ampel. Dass ausgerechnet die Bäuerinnen und Bauern für die desolate Haushaltspolitik der Ampel-Bundesregierung die Hauptlast tragen sollen, ist ein Armutszeugnis."
  • Andrea Nunne, agrarpolitische Sprecherin der Hamburger Grünen Fraktion, sagte: „Als Grüne stehen wir fest an der Seite der Landwirtschaft hier in der Region, die in den letzten Jahren zu oft Leidtragende einer verfehlten konservativen Politik in Bund und EU geworden ist." Deshalb könne sie den Unmut der Landwirte verstehen. Und: „Es ist nicht gerecht, dass andere klimaschädliche Subventionen, zum Beispiel im Autoverkehr, erstmal unangetastet bleiben. Dennoch dürfen wir nicht ausblenden, dass die Landwirtschaft vor einer zwangsläufigen Transformation steht, die nicht – auch nicht durch Proteste – aufzuhalten ist."
  • Und Stephan Jersch, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft, meinte: „Die beeindruckenden Treckerkolonnen, die sich auch aus den umliegenden Bundesländern auf den Weg nach Hamburg gemacht haben, machen deutlich: Die Ampel hat den Bogen überspannt. Es ist dreist, das eigene haushaltspolitische Versagen auf dem Rücken unserer Bäuerinnen und Bauern auszutragen. Die Agrarwirtschaft in der Metropole Hamburg hat seit Jahren erhebliche Kosten- und damit Wettbewerbsnachteile. Der friedliche Protest ist mehr als legitim.“
Mit fast 2000 Traktoren demonstrierten Bauern am Montag gegen geplante Subventionskürzungen der Ampel-Regierung. Die Landwirte bekommen viel Zuspruch – auch aus der Politik.
Mit fast 2000 Traktoren demonstrierten Bauern am Montag gegen geplante Subventionskürzungen der Ampel-Regierung. Die Landwirte bekommen viel Zuspruch – auch aus der Politik. © Michael Rauhe / Funke Foto Services | Michael Rauhe / Funke Foto Services

Polizei lobt: Bauern haben Platz für Rettungskräfte gelassen

Die Hamburger Polizei richtete lobende Worte an die Protestierenden. Bei den Aktionen sei genug Platz gelassen worden, um Rettungsgassen für Einsatzkräfte zu bilden, betonte ein Polizei-Sprecher.

Wie gut das funktionierte, zeigte sich vor dem Verlagsgebäude des Abendblattes am Großen Burstah. Dort mussten mehrere Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht an einigen Treckern vorbei. Schnell machten die Landwirte Platz, damit die Retter zu ihrem Einsatz konnten.

Trecker fahren durch den Großen Burstah

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    Erfahren Sie im Abendblatt, wie die Lage am Montag in Bergedorf war: B5 wegen Glatteis gesperrt – Trecker-Konvoi muss warten.

    Zwei Dutzend Trecker protestieren in Geesthacht

    25 Trecker überquerten um 9.30 Uhr die Geesthachter Elbbrücke beim Stauwehr, fuhren auf der niedersächsischen Seite bei Rönne ab und wieder zurück Richtung Schleswig-Holstein. Vorneweg Landwirt Markus Meyer mit einem an die Gemeinschaft appellierenden Schild auf der Treckerschaufel: „Ihr braucht uns, wir brauchen euch“, war darauf zu lesen. Andere Plakate gaben sich politisch aggressiver, darauf wurde unter anderem gefordert „Die Ampel muss weg“.

    Der Tross hatte sich morgens in Dassendorf beim Hof von Hendrik Stahmer gesammelt. Gut 50 Trecker setzten sich dann um 7 Uhr in Bewegung. Die eine Hälfte fuhr über Hamwarde und die Hansastraße in Richtung B404, die andere Hälfte steuerte Wentorf und Reinbek an.

    Müllabfuhr und Tannenbaumabholung beeinflusst

    Auch die Stadtreinigung Hamburg (SRH) wurde am Montag von den Bauernprotesten beeinflusst. Der Winterdienst konnte am Ende zwar wie geplant durchgeführt werden, doch bei der Müllabfuhr griff die SRH zu einer Vorsichtsmaßnahme. Sprecher Andree Möller: „Um Einschränkungen bestmöglich zu vermeiden, haben die Kolonnen der Müllabfuhr ihre Touren heute bereits um 5.30 Uhr begonnen und werden zunächst das Innenstadtgebiet priorisieren.“

    Sollten dennoch Leerungstermine nicht eingehalten werden können, wolle die Stadtreinigung versuchen, diese noch in dieser Woche nachzuholen. In diesem Fall sollten Anwohner ihre Mülltonnen bis zur nachgeholten Leerung weiter verkehrssicher am Straßenrand stehen lassen. Bei nicht abgeholtem Sperrmüll werde die SRH mit den entsprechenden Kundinnen und Kunden wegen eines alternativen Termins in Kontakt treten.

    Ob die heute gestartete Abholung der Weihnachtsbäume wie geplant stattfinden kann, stand wegen der Trecker-Demo derweil ebenfalls auf der Kippe. „Die eingesetzten Teams werden versuchen, ihre Touren abzufahren“, sagte Möller. „Sollte dies nicht vollständig möglich sein, bitten wir darum, die jeweiligen Abholtermine in der nächsten Woche zu nutzen.“ Weitere Infos zur Tannenbaumabholung und alle Termine gibt es hier.

    Auf Lauenburger Elbbrücke ging teils gar nichts mehr

    Auf der Lauenburger Elbbrücke ging ab 6 Uhr zunächst gar nichts mehr. Wie angekündigt blockierten dort mehrere Traktoren die Elbquerung in beiden Richtungen. Später lief der Verkehr stockend und einspurig über die Brücke. Die Verkehrsbehinderungen setzten sich dann im gesamten Stadtgebiet fort. Allerdings kam der Verkehr zumindest bis 10.30 Uhr nirgends völlig zum Erliegen.

    In der Hafenstraße (B209) blockierten Traktoren zeitweise jeweils ein Fahrbahn, sodass der Verkehr hier auch rollte – wenn auch nur langsam. Entlang der Bundesstraße gab es vereinzelte Solidaritätsbekundungen mit den Protestierenden. So reichten Anwohner den Fahrern in den Traktoren heißen Tee. Ein Lauenburger Bäcker stellte einen Aufsteller an die Straße und bot den protestierenden Bauern kostenlosen Kaffee an.

    Verspätungen bei Bussen der Hamburger Hochbahn

    Die Hamburger Hochbahn hat auf X (vormals Twitter) mitgeteilt, dass es im Bezirk Altona teils zu massiven Busverspätungen kommt.

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    Rund 700 Landmaschinen in Kiel unterwegs

    In Kiel sind am Montag nach Schätzung der Polizei etwa 700 Fahrzeuge wegen der Bauernproteste auf den Straßen unterwegs. Dabei handele es sich um Traktoren, Autos und Lastwagen, sagte ein Sprecher der Polizei. Erste Traktoren sammelten sich auf dem Exerzierplatz, von dem am Mittag weitere Protestaktionen starten sollen. Im gesamten Stadtgebiet wird mit Einschränkungen im Verkehr gerechnet.

    Organisatorin zeigt Verständnis mit „genervter" Bevölkerung

    Am Michel treffen die Konvois aufeinander. Die Traktoren fahren an Hamburgs bekanntester Kirche vorbei, hupen und stellen ihren Frust zur Schau.

    Uta von Schmidt-Kühl, die Organisatorin der Hamburg-Proteste, zeigte beim Schlusspunkt am Michel auch für diejenigen Verständnis, die es unverhältnismäßig finden, dass die Landwirte die komplette Stadt lahmlegen.

    Die Organisatorin des Bauern-Protests Uta von Schmidt-Kühl am Hamburger Michel.
    Die Organisatorin des Bauern-Protests Uta von Schmidt-Kühl am Hamburger Michel. © Michael Rauhe/Funke Foto Services | Michael Rauhe/Funke Foto Services

    „Ich habe großes Verständnis für die Leute, die sich vielleicht nicht in der Tiefe mit der Materie auseinandergesetzt haben und nun genervt sind von uns. Aber auch andere Berufsgruppen haben ihre Proteste“, sagte sie. „Die Bahn hat ja gerade erst wieder den nächsten Streik angekündigt. Auch von Fluglotsen- oder Pilotenstreiks in den Ferien sind viele Bürger betroffen. Das ist auch nervig. Aber man muss diese Proteste in den öffentlichen Raum tragen, sonst kommt man leider nicht weiter.“

    Trecker am Michel

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      Die Hamburg- und Schleswig-Holstein-Vorsitzende von „Land schafft Verbindung“ kündigte an, trotz der Zugeständnisse aus der Politik auch weiterhin zu protestieren: „Anders als der Bauern-Verband, der sich nur auf die zwei Themen grüne Nummernschilder und Agrardiesel konzentriert, wollen wir eine grundlegende Richtungsänderung in der Politik. Der Mittelstand kann so nicht überleben, wir brauchen tiefgreifende Reformen.“

      Kolonne von 70 Traktoren im Landkreis Stormarn

      Im Kreis Stormarn startete eine Kolonne mit rund 70 Traktoren vom Hof Eylmann in Großensee. Ursprünglich wollten sich die Landwirte aufteilen und zwei Strecken befahren. Nach Rücksprache mit der Polizei gab es nur einen Konvoi.

      Die Bauern passierten Braak und drehten in Stapelfeld um, nahmen dann Kurs Richtung Trittau. Drei Polizeiwagen mit sieben Kräften eskortierten. Auf den schweren Geräten waren zahlreiche Banner angebracht, unter anderem mit der Aufschrift „Farmers for Future“. Hofbetreiber Dirk Eylmann händigte vor der Abfahrt eine Liste aus, in der sich alle Teilnehmer eintragen musste. Der 52-Jährige hielt in seiner Halle eine kurze Ansprache und wies unter anderem darauf hin, dass die Straßenverkehrsordnung einzuhalten sei.

      Kundgebung auf dem Domplatz abgesagt

      Nachdem die geplante Kundgebung vom Domplatz auf die Ludwig-Ehrhard-Straße verlegt worden war, hat sie der Veranstalter nun komplett abgesagt. Das teilte ein Sprecher der Polizei mit.

      Zwischenfazit der Polizei: Weniger Einschränkungen als befürchtet

      Die meisten Konvois haben bereits die Innenstadt erreicht. Das bestätigte ein Sprecher der Hamburger Polizei. Vereinzelt stoßen zur Stunde noch Traktoren hinzu.

      Als Zwischenfazit zieht die Hamburger Polizei, dass sich die Einschränkungen für den in Grenzen gehalten haben. Es sei zu deutlich weniger Zwischenfällen, Staus und Verkehrsbehinderungen gekommen als zuvor befürchtet. Konkrete Zahlen, wie viele Traktoren an den Demonstrationszügen teilnehmen, ab es am Morgen noch nicht.

      Landwirte blockieren A1 – Neuländer Straße gesperrt

      Traktoren und Nutzfahrzeuge haben nach Abendblatt-Informationen zwischenzeitlich die Anschlussstelle Harburg zur Autobahn blockiert.

      Die Polizei hat zudem die Zufahrt an der Neuländer Straße gesperrt. Wie ein Sprecher der Hamburger Polizei dem Abendblatt sagte, werde derzeit eine neue Routenführung geprüft.

      Dutzende Trecker blockieren am Montagmorgen die Auffahrt zur A1 – ebenfalls auf dieser Nordautobahn hatte die Polizei eine Voll-Blockade aufgelöst
      Dutzende Trecker blockieren am Montagmorgen die Auffahrt zur A1 – ebenfalls auf dieser Nordautobahn hatte die Polizei eine Voll-Blockade aufgelöst © André Zand-Vakili | André Zand-Vakili

      Ebenfalls auf der A1 hat die Polizei in Niedersachsen einen Protest aufgelöst. Auf Höhe der Anschlussstelle Vechta in Fahrtrichtung Hamburg waren am Montagmorgen alle drei Fahrstreifen vollständig mit rund 100 Traktoren blockiert, wie die Polizei mitteilte. Durch die Blockadeaktion seien gefährliche Verkehrssituationen entstanden.

      Auch über die Reeperbahn rollen am Montag Traktoren.
      Auch über die Reeperbahn rollen am Montag Traktoren. © Roland Magunia | Roland Magunia/Funke Foto Services

      Während Bauern-Protest: Störung legt Hauptbahnhof lahm

      Wegen einer technischen Störung ist es Regional- und Fernzügen am Montagmorgen nicht möglich gewesen, den Hamburger Hauptbahnhof anzufahren. Und das während des großangelegten Bauernprotests.

      Erfahren Sie mehr dazu unter: Technische Störung legt den Zugverkehr lahm

      Stephan Weil (SPD) fordert: Regierung soll Konflikt beenden

      Zum Auftakt der Bauernproteste in Niedersachsen hat Ministerpräsident Stephan Weil die Rücknahme der geplanten Subventionskürzungen für die Landwirtschaft gefordert. Die Bundesregierung solle reinen Tisch machen und den Konflikt beenden, sagte der SPD-Regierungschef am Montag im ZDF-Morgenmagazin. „Ich glaube, dass die beiden Vorschläge eine Branche doch stärker treffen als andere“, sagte Weil.

      Trecker auf Hamburgs Straßen sorgen am Morgen für einige Einschränkungen im Verkehr
      Trecker auf Hamburgs Straßen sorgen am Morgen für einige Einschränkungen im Verkehr © Luisa Herbring | Luisa Herbring

      Polizei rechnet mit erhöhtem Fahrgastaufkommen im ÖPNV

      Um den Protesten zu entgehen, rechnet die Bundespolizei damit, dass viele Reisende, die sonst mit dem Auto fahren würden, auf den Bahnverkehr umsteigen. An den Bahnhöfen in Hamburg, Niedersachsen und Bremen rechnet die Bundespolizei daher mit einem erhöhten Aufkommen und hat vorgesorgt. Für die Sicherheit der Bahnreisenden sind die Einsatzkräfte mit mehr Personal vor Ort und überwachen das Geschehen.

      Außerdem ruft die Bundespolizei zu umsichtigem Handeln auf und bittet um gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung der geltenden Sicherheitsregeln. Für einen ungestörten Zugverkehr und um Unfälle am Gleis zu verhindern, werden Fahrgäste dazu angehalten, insbesondere auf den Abstand auf den Bahnsteigen bei ein- und abfahrenden Zügen zu achten.

      Vereiste Straßen: Konvoi durch Bergedorf wird umgeleitet

      In Bergedorf machten vereiste Straßen den Bauern einen Strich durch die Rechnung. Die Polizei sperrte am Morgen die B5 in Boberg zwischen Heidhorst und Mümmelmannsberg. Laut Polizei sollten die Trecker, die sich in Boberg getroffen haben, zunächst nach Bergedorf fahren und sich dort dem Konvoi anschließen.

      Gegen 8.20 Uhr rollten vereinzelt Trecker über die Kreuzung am Mohnhof in Richtung Wentorf. Die Polizei sperrte dafür die Kreuzung. Laut Polizei sind viele Trecker, die ursprünglich über die Rothenhauschausse nach Bergedorf kommen sollten, über Rahlstedt gefahren.

      Gegen 8.35 rollten dann doch ein Konvoi über die Rothenhauschausse und weiter über die Vierlandenstraße Richtung Innenstadt.

      Ampel „abschalten!" und „No Farmes, no Food, no Future"

      „Abschalten! Jetzt! Sofort!", steht auf einem Banner, das einer der Bauern an seinem Traktor befestigt hat. Außerdem ist eine Ampel abgebildet. Die Landmaschine nähert sich im Konvoi dem neuen Pferdemarkt an der Grenze Sternschanze/St. Pauli.

      Esteban S. stand am Straßenrand und hat dem Konvoi zugeklatscht. Warum? „Eigentlich komme ich aus einem Rot-Grünen Elternhaus, aber jetzt ist die Regierung zu weit gegangen. Ich solidarisiere mich mit den Bauern, sie sollten ein Zeichen setzen. Sie versorgen uns mit Essen und müssen weiter existieren. Wenn man morgens dafür mal in die Bahn statt ins Auto steigen muss, müssen wir das abkönnen. Ziviler Ungehorsam muss sein -solange alles friedlich bleibt - wenn man anders nicht gehört wird.”

      Dutzende Traktoren passieren den Neuen Pferdemarkt an der Grenze zwischen St. Pauli und Sternschanze.
      Dutzende Traktoren passieren den Neuen Pferdemarkt an der Grenze zwischen St. Pauli und Sternschanze. © Anna Schlichting | Anna Schlichting

      Sternförmig fahren Trecker-Konvois auf verschiedenen Routen in Richtung Hamburger Innenstadt. Einige Bauern haben Deutschland-Flaggen und Transparente an ihren Maschinen angebracht. Auf einem Plakat steht „No Farmes, no Food, no Future".

      Bisher ist die Lage in Hamburg ruhig – noch

      Vonseiten der Hamburger Polizei heißt es am Morgen: Zum Teil sammeln sich die Demonstrierenden noch, zum Teil kommen sie langsam ins Hamburger Stadtgebiet. „Es gab kleine Verkehrsbehinderungen im südlichen Bereich in Finkenwerder, das hat sich aber mittlerweile weitestgehend erledigt."

      Ansonsten gibt's wohl noch keine nennenswerten Verkehrsbehinderungen oder Zwischenfälle. Eine Übersicht über die Anzahl der eingesetzten Einsatzkräfte gibt's wohl erst später.

      Traktoren fahren durch Hamburg

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        Protest-Konvoi nähert sich aus Richtung Flughafen

        Einer der Traktoren-Konvois ist mittlerweile in Eppendorf angekommen. Im Schneckentempo fuhren rund 100 Landmaschinen vom Flughafen her kommend die Tarpenbekstraße entlang. Nachdem der Zug vorbeigefahren war, normalisierte sich der Verkehr augenscheinlich wieder.

        Traktoren fahren die Tarpenbekstraße in Hamburg-Eppendorf entlang. Die Bauern sind auf dem Weg in Richtung Innenstadt.
        Traktoren fahren die Tarpenbekstraße in Hamburg-Eppendorf entlang. Die Bauern sind auf dem Weg in Richtung Innenstadt. © privat | privat

        Bauern bekommen Unterstützung: „Geht uns alle an"

        Nicht nur Bauern befinden sich unter den Demonstrierenden. Auch Handwerker haben sich auf die Seite der Landwirte gestellt. So zum Beispiel ein Dachdecker aus Stelle. Er sagt: „Das geht uns alle etwas an. Wir leiden unter den steigenden Kosten.“

        Gut 50 Fahrzeuge sind um 7 Uhr vom Parkplatz Dehner in zwei Konvois losgefahren. Die Landmaschinen fahren im Schneckentempo, etwa 5 Kilometer pro Stunde.
        Gut 50 Fahrzeuge sind um 7 Uhr vom Parkplatz Dehner in zwei Konvois losgefahren. Die Landmaschinen fahren im Schneckentempo, etwa 5 Kilometer pro Stunde. © André Zand-Vakili | André Zand-Vakili

        Immer mehr Trecker-Konvois nähern sich Hamburgs Innenstadt

        Nach und nach versammeln sich nahe der Hamburger Grenzen immer mehr Traktoren. Laut Polizei-Verkehrsleitzentrale liege der Schwerpunkt zur Zeit besonders im Süden Hamburgs an der B73. Auch in Lohbrügge und Bergedorf sind die Bauern bereits unterwegs.

        Im Osten der Hansestadt warten derweil zahlreiche Trecker darauf, auf die B5 auffahren zu können. Das ist derzeit wegen Schnee und Eis noch nicht möglich. Laut Leitzentrale müsse dort zuerst gestreut werden, bevor sich der Konvoi in Richtung Innenstadt aufmachen kann.

        Die Polizei sperrt die Bergedorfer Straße (B5) ab. Am Montag werden in Hamburg rund 2000 Traktoren erwartet. Wegen Glätte durften die Bauern erst nach dem Streuen auf die Bundesstraße.
        Die Polizei sperrt die Bergedorfer Straße (B5) ab. Am Montag werden in Hamburg rund 2000 Traktoren erwartet. Wegen Glätte durften die Bauern erst nach dem Streuen auf die Bundesstraße. © Michael Arning | Michael Arning

        Auch im Westen nähert sich auf schleswig-holsteinischem Gebiet ein Konvoi der Innenstadt. Gegen 10 Uhr wollen sich die Bauern in der City einfinden.

        Polizei in Hamburger Innenstadt sehr präsent

        Zahlreiche Polizisten stehen in der Hamburger City bereit, um bei den Protesten für Sicherheit zu sorgen. Nach Abendblatt-Informationen wurde der Bereich um den Rathausmarkt am Montagmorgen abgesperrt. Auch sonst sind die Ordnungshüter in der Innenstadt sehr präsent.

        Hamburger Polizei warnt auf Twitter vor Beeinträchtigungen

        Die Hamburger Polizei weist die Bevölkerung via X (vormals Twitter) darauf hin, dass es am Montag zu erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr kommen kann. Auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln.

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        Unterwandern Rechte die Aktionen? Das sagen die Bauern

        Werden die Proteste der Landwirte von Rechten unterwandert? Was die Bauern in Hamburg und dem Norden dazu sagen und inwiefern die Situation einem St.-Pauli-Spiel ähnelt, erfahren Sie heute im Abendblatt.

        Finkenwerder: Erste Traktoren im Süden Hamburgs gesichtet

        Erste Traktoren sind am Montagmorgen um kurz nach 6 Uhr in Finkenwerder gesichtet worden. Wie ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale der Hamburger Polizei erklärte, wird derzeit an der Straße An der Süderelbe ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen" verzeichnet.

        Im Süden Hamburgs – hier in der Maldfeldstraße an der Grenze zu Niedersachsen – versammeln sich am frühen Montagmorgen die ersten Traktoren. Aus Protest wollen sie in Konvois den Verkehr lahmlegen.
        Im Süden Hamburgs – hier in der Maldfeldstraße an der Grenze zu Niedersachsen – versammeln sich am frühen Montagmorgen die ersten Traktoren. Aus Protest wollen sie in Konvois den Verkehr lahmlegen. © André Zand-Vakili | André Zand-Vakili

        Dort installierte Kameras zeigten bereits mehrere Landmaschinen, die sich offenbar für die geplante Protestaktion bereit machen. Im Norden Hamburgs seien derweil (stand 6.10 Uhr) noch keine Trecker wahrgenommen worden. Gegen 7.30 Uhr sollen die Straßenblockaden beginnen.

        Auch an der A7 nahe Niedersachsen (Maldfeldstraße) versammeln sich derzeit die ersten Traktoren. Rund 15 Maschinen hatten sich dort gegen 6.20 Uhr bereits eingefunden.

        Appell der Feuerwehr Hamburg: Freie Fahrt trotz Trecker-Demos

        Im Zusammenhang mit den angekündigten Trecker-Demos am Montag bittet die Feuerwehr Hamburg, "den Einsatz- und Rettungskräften durch das Bilden von Rettungsgassen und dem Freihalten von Kreuzungsbereichen, freie Fahrt zu gewährleisten". Das teilte die Feuerwehr am Sonntagabend schriftlich mit.

        Wegen der Aufzüge zum Thema "Gegen Steuern im Agrarbereich!" sei mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen im gesamten Hamburger Stadtgebiet zu rechnen.

        Innenministerin im Norden schlägt Befristung von Blockaden vor

        In Schleswig-Holstein rechnet die Polizei mit mehr als 100 Protestaktionen. „Ich kann den Unmut der Landwirtinnen und Landwirte bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack am Sonntag. „In unserer Demokratie sind weitreichende Rechte für Demonstrationen und Protestaktionen verankert.“ Die Zahl der für Montag angezeigten Aktionen und deren Ausmaß würden die Geduld der Bevölkerung auf eine harte Probe stellen. „Die Verantwortlichen sollten jederzeit die Einschnitte für die Bevölkerung bedenken und abwägen.“

        Es gibt nach Angaben des Ministeriums einen intensiven Austausch mit dem Bauernverband, der bei seinen geplanten Aktionen auf Blockaden verzichten will. Allerdings seien unabhängig vom Bauernverband weitere Aktionen angezeigt worden - beispielsweise die Blockade von Autobahnauffahrten.

        Das Innenministerium hat den Angaben zufolge den zuständigen Kreisen und kreisfreien Städten deshalb eine Befristung der Blockaden an den Auffahrten von 6.00 bis 9.00 Uhr vorgeschlagen. Zusätzlich sollen die dort geplanten Mahnwachen nicht gleichzeitig an unmittelbar benachbarten Auffahrten stattfinden. „Autobahnabfahrten und die Fahrbahnen der Autobahnen sind frei zu halten, und insbesondere Rettungsfahrzeuge und Fahrzeuge der Feuerwehr müssen durchgelassen werden.“

        Weitere Demonstration in Lohbrügge angemeldet

        Für Montagmorgen ist laut der Hamburger Polizei noch eine weitere Demonstration in Lohbrügge angemeldet worden. Anschließend ist geplant, dass sich die Demonstranten mit rund 40 Traktoren dem über die B 5 fahrenden Zug aus Lauenburg anschließen werden.

        Einschränkungen bei der Abendblatt-Zustellung

        Liebe Leserinnen und Leser, ab Montag, 8. Januar 2024, kann es zu Verspätungen in der Zustellung der gedruckten Ausgabe des Hamburger Abendblattes kommen. Dies resultiert aus der angekündigten bundesweiten Aktionswoche der Landwirte, die Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der Zustellungskette haben können. Sollten Bundesstraßen durch die Aktionen blockiert werden, kann das auch für unsere Speditionstouren Konsequenzen haben.

        Alternativ zur gedruckten Zeitung können alle Premiumabonnenten wie gewohnt das E-Paper (unsere digitale Ausgabe) ohne Einschränkungen nutzen, um weiterhin bestens informiert zu sein. Sollten Sie noch keinen Zugang zum E-Paper haben, können Sie sich als Abonnent unserer gedruckten Zeitung unter dem folgenden Link: abendblatt.de/digital-freischalten zur Nutzung freischalten und die Hamburger Abendblatt E-Paper App nutzen.

        Wir bedauern eventuelle Unannehmlichkeiten und hoffen auf Ihr Verständnis.

        Polizei Kiel: Vorstellung der neuen Dienstwaffe abgesagt

        Wegen der Verkehrslage am Montag hat die schleswig-holsteinische Landespolizei die Vorstellung einer neuen Dienstwaffe abgesagt. Das teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Sonnabend mit. Eigentlich wäre um 10 Uhr im Polizei-Zentrum-Eichhof die automatische Mitteldistanzwaffe HK 437 der Presse vorgeführt worden.

        Schulbehörde appelliert an Lehrer: „Verspätungen nicht ahnden"

        Angesichts drohender massiver Verkehrsbehinderungen am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien hat die Schulbehörde um Nachsicht bei Schüler-Verspätungen gebeten. „Bei Schülerinnen und Schülern, die sich aufgrund der besonderen Situation verspäten, sollte die Verspätung nicht als solche vermerkt werden“, erklärte die Behörde am Freitag in Richtung Schulleitungen. Sie wies auch darauf hin, dass die Sorgeberechtigten kurzfristig entscheiden können, ob sie ihre Kinder aufgrund besonderer Probleme auf den Schulwegen vom Schulbesuch abmelden oder nicht.

        Das gilt auch für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.„Die Schulleitungen kennen die besondere Situation und nehmen Rücksicht auf die Schülerinnen und Schüler, die verspätet zum Unterricht erscheinen“, teilte das Bildungsministerium in Kiel am Sonntag mit. Grundsätzlich gelte, dass Eltern, die für ihr Kind eine besondere Behinderung oder Gefährdung auf dem Schulweg durch die Demonstrationen befürchteten, ihr Kind zu Hause behalten oder es vorzeitig abholen und das Fernbleiben entschuldigen könnten.

        Bauern protestieren mit ihren Traktoren und Plakaten auf einer Brücke über der Autobahn A23.
        Bauern protestieren mit ihren Traktoren und Plakaten auf einer Brücke über der Autobahn A23. © Marcus Brandt/dpa

        In Mecklenburg-Vorpommern sichern laut Bildungsministerin Simone Oldenburg (LINKE) Schulen für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen Unterricht oder eine Betreuung. Die Organisation übernehmen demnach die Schulleitungen. Außerdem sei Eltern, Erziehungs- und Sorgeberechtigten eigenverantwortlich die Entscheidung überlassen, ob sich Kinder und Jugendliche trotz möglicher Verkehrsbehinderungen auf den Schulweg machen, hieß es. Wer während der Proteste nicht am Unterricht teilnimmt oder nicht in der Schule betreut wird, gelte laut Bildungsministerium als entschuldigt.