Hamburg. In Hamburg und im Norden regnete es bereits Donnerstag kräftig – 34 Feuerwehreinsätze. DWD warnt auch Freitag vor Starkregen.

Erst Hitze, dann Gewitter: Eine Unwetterfront mit Starkregen hat am Donnerstagabend für einige Feuerwehreinsätze im Norden gesorgt. Bereits am Nachmittag bildeten sich in Hamburg, Schleswig-Holstein und in Niedersachsen viele Wolken, die zum Abend in weiten Teilen Norddeutschlands Gewitter, Starkregen und Sturmböen mit sich brachten. Und das Unwetter ist noch nicht vorbei.

Wetter Hamburg: Freitag Starkregen mit bis zu 35 Litern möglich

Ab Freitagnachmittag ziehen voraussichtlich wieder dichtere Wolken auf. Am Abend ist dann erneut mit Gewitter und Starkregen zu rechnen, der von Südwesten nach Nordosten zieht. Bis Mitternacht sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Niederschlagsmengen von 20 bis 35 Litern möglich – als Schwerpunkte werden der Raum Hamburg sowie der Bereich von Lauenburg bis Ostholstein angegeben.

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Der DWD gab bereits am Freitagmorgen eine Unwetterwarnung für das südliche Niedersachsen heraus. Dort muss zwischen 16 Uhr am Freitag und 1 Uhr am Sonnabend mit schweren Gewittern, Starkregen und Sturmböen gerechnet werden.

Wetter Hamburg: 34 Feuerwehreinsätze – U-Bahn-Verkehr gestoppt

Die Feuerwehr Hamburg sei gut aufgestellt, sagte der Sprecher am Freitagmorgen. Zusätzliche Kräfte seien jedoch zunächst nicht eingeteilt worden. Am Donnerstag verzeichnete die Feuerwehr zwischen 18.30 und 21.30 Uhr 34 wetterbedingte Einsätze. In Lübeck bescherte eine Gewitterfront mit mehreren Blitzeinschlägen der Feuerwehr viel Arbeit. Auch im Bahnverkehr kam es zu Einschränkungen.

In Hamburg-Billstedt wurde eine Straße überflutet. Mehrere Pkw standen nahe der U-Bahn-Haltestelle Merkenstraße im Wasser. Laut Feuerwehr musste der Verkehr der U2 dort zeitweilig eingestellt werden, da durch einen Fahrstuhlschacht Wasser in die Haltstelle lief. Auch eine Tiefgarage war dort betroffen. In Altengamme musste die Höhenrettung anrücken, da am Heidbergredder ein circa 15 Meter hoher Baum umzufallen drohte. Die Retter sicherten und zerkleinerten den Baum anschließend.

Die Feuerwehr Hamburg rückte am Abend nach Billstedt aus.
Die Feuerwehr Hamburg rückte am Abend nach Billstedt aus. © Christoph Leimig

Wetter Hamburg: Wärme kurzes Intermezzo – es wird kühler

Am Freitag steigt die Temperatur in Hamburg auf maximal 23 Grad, auf Helgoland auf 15 und in Flensburg auf 19 Grad. Auch in der Nacht zum Sonnabend muss im Norden mit Gewittern gerechnet werden. Am Wochenende beruhigt sich das Wetter aber wieder.

„Dann wird es noch einmal einen Tacken kühler und die Höchstwerte liegen gebietsweise auch unter 20 Grad Celsius", so ein DWD-Sprecher. Die Wärme ist nur ein relativ kurzes Intermezzo.“ Am Sonntag bleibt es in Hamburg meist trocken. Auch die Sonne kann sich hin und wieder zeigen.

Warme Mai Vorbote für einen Hitzesommer 2022?

Bundesweit ist der Mai aktuell 3,1 Grad wärmer als das 30-jährige Klimamittel, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net am Donnerstag mitteilte. Das sei eine sehr hohe Abweichung. "Es ist einer der wärmsten Mai-Monate seit 1881", so der Wetterexperte. Zugleich sei es auch einer der trockensten Mai-Monate seit 1881.

Ist der warme Mai der erste Vorbote für einen Hitzesommer 2022? „Nein", sagt Jung. "Dem Sommer ist es total egal, wie der Mai verlaufen ist. In jedem Monat und in jeder Jahreszeit werden die Karten der chaotischen Atmosphäre neu gemischt." Es gebe jedoch immer wieder einige windige „Kollegen“ aus der Wetterbranche, die versuchten, mit Bauernregeln Prognosen aufzustellen. Jung: "Wissenschaftlich ist das aber völliger Humbug. Der Sommer verschießt weder sein Pulver im Mai, noch kann man irgendwelche anderen Parallelen ziehen.“