Hamburg. Der U-Bahn-Bau im Osten Hamburgs kann beginnen. Nun bittet die Hochbahn für die ersten Stopps um Namensvorschläge. So geht's.

Schätzungsweise 270.000 Menschen will die Hamburger Hochbahn mit dem Bau der U5 besser an den Nahverkehr anbinden. Der Streckenverlauf der neuen U-Bahn-Linie steht fest, vor wenigen Wochen ist mit der erteilten Baugenehmigung auch der Startschuss für den Abschnitt Ost gefallen. Doch eine Frage ist noch offen: Wie sollen die vier neuen Haltestellen entlang der Stadtteile Bramfeld, Steilshoop, Barmbek-Nord und City Nord heißen?

Bei der Suche sollen nun die Hamburger helfen. "Namen von Haltestellen sind das, woran ich mich bei einer U-Bahn-Linie zuerst erinnere. Der Name gibt Orientierung und hat gleichzeitig einen hohen Identifikations- und Wiedererkennungswert", sagt Hochbahn-Chef Henrik Falk. "Die U5 ist Hamburgs neue U-Bahn-Linie. Wir wollen, dass die Hamburgerinnen und Hamburger sie mit ihren Namen auch zu ihrer eigenen Linie machen."

HVV: Abstimmung über Namen für U5-Haltestellen

Und so funktioniert's: Für die bisher unter den Arbeitstiteln bekannten Haltestellen Bramfeld, Steilshoop, Nordheimstraße/Fuhlsbüttler Straße und City Nord startet am Dienstag, 26. Oktober, ein zweistufiges Beteiligungsverfahren. Interessierte können zunächst zwei Wochen lang, also bis zum 9. November, online auf schneller-durch-hamburg.de Vorschläge für die vier neuen Stopps machen.

Ausgenommen ist die Umstiegshaltestelle Sengelmannstraße, an der bislang die U1 hält: Ihr Name bleibt im Netz bestehen.

Wer seine Vorschläge lieber analog abgeben möchte, kann dies am Freitag, 29. Oktober, und eine Woche später, am 5. November, auf den Wochenmärkten in Steilshoop und Bramfeld tun. Hochbahn-Mitarbeiter werden dann mit einem Lastenrad vor Ort sein und über den Bau informieren.

HVV und Hochbahn wählen Favoriten für U5-Namen aus

Schließlich sammelt die Hochbahn die eingereichten Namensvorschläge und prüft sie auf folgende Kriterien:

  • gute Lesbarkeit,
  • keine Namen von lebenden Personen,
  • Verortung der Haltestellen für Ortskundige und Ortsunkundige und technische Eignung.

"Anschließend wählt eine Jury aus Vertretern von hvv, Bezirken, Behörden und den Stadtteilen bis zu drei Vorschläge pro Haltestelle aus, die Anfang Dezember in eine öffentliche Abstimmung gehen", teilte die Hochbahn am Dienstag weiter mit. Dann werden die Hamburger erneut um ihre Meinung gebeten und können ihren jeweiligen Favoriten auswählen. Noch im Dezember sollen alle Namen für die Haltestellen auf dem ersten Abschnitt feststehen.

HVV-Fahrgäste können neue U5 wohl ab 2027 nutzen

Bis die ersten Anwohner die Haltestellen auf der gut sechs Kilometer langen Strecke aber nutzen können, werden noch Jahre vergehen. Derzeit rechnet die Hochbahn mit einem Testbetrieb inklusive Fahrgästen auf dem Abschnitt Ost ab 2027. Die übrige U5-Strecke, die von der City Nord in die Innenstadt und weiter bis zu den Arenen in Stellingen führt, wird vermutlich sogar erst Ende der 2030er-Jahre fertiggestellt sein.

Der enorme Aufwand macht die U5 zum wohl größten Bauvorhaben im Hamburger ÖPNV seit Jahrzehnten. Allein für den ersten Abschnitt wird mit Baukosten in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro gerechnet. Getragen wird das Mega-Projekt auch von der Hoffnung, dass Zehntausende Menschen ihr Auto regelmäßiger stehen lassen und auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umsteigen.