Hamburg. Das Abendblatt hat gefragt, wie es jungen Menschen während der Pandemie geht – auch auf Instagram. Die Ergebnisse.

Freunde treffen, die Familie sehen, Urlaub und Restaurant-Besuche – das sind die häufigsten Antworten unserer Abendblatt-Community auf Instagram auf die Frage "Was vermisst du während Corona besonders?".

Außerdem wurde das Wort "einfach" in den Rückmeldungen besonders häufig genannt: Die Kurz-Antworten reichten von "Einfach tun, wonach mir gerade ist" über "Einfach mit dem Wohnmobil losfahren" bis hin zu "Einfach mal ans Meer fahren" sowie "Einfach ungehemmt unterwegs und vor Menschenansammlungen nicht zurück zu schrecken".

Instagram-User antworten auf Umfrage zur Corona-Pandemie

Eine Instagram-Userin aus Hamburg fasste es in ihrer Antwort treffend zusammen: "Die Freiheit, zu entscheiden, ob ich etwas unternehmen möchte oder nicht." Die fehlende Spontaneität scheint den Antworten nach ein zentrales Thema zu sein, das viele Menschen während der Corona-Krise belastet.

Auch in unserem medienübergreifenden Aufruf im Zuge der Aktion #UseTheNews Ende März, der sich an Jugendliche und junge Erwachsene richtete, wurde dieser Punkt mehrfach aufgegriffen. „Ich wünsche mir die Freiheit wieder, uneingeschränkt und spontan Entscheidungen treffen zu können“, sagt etwa Jasmin Battezzato Tan aus Norderstedt.

#UseTheNews: Jasmin Battezzato Tan aus Norderstedt über Corona

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    "Diese Privilegien vermisst man doch schon"

    John Wiechers aus Westoverledingen in Niedersachsen fehlt während des Lockdowns neben Zeit mit seinen Freunden ebenfalls die Möglichkeit, Dinge spontan zu unternehmen. "Diese Privilegien vermisst man doch schon."

    Dass soziales Miteinander für junge Menschen wichtig ist, lässt sich nicht absprechen – die persönliche Einstellung dazu von "alltäglich" oder "ganz normal" zu "sehr besonders" zu verändern; das schafft jedoch nur eine Pandemie, die das Leben plötzlich komplett auf den Kopf stellt. Freunde oder die Familie treffen wurde in 61 Prozent der Antworten in unserer Instagram-Umfrage genannt – auch häufig im Zusammenhang mit Feiern gehen oder sportlichen Aktivitäten.

    "Was vermisst du während Corona am meisten?"

    (Auszüge aus den Instagram-Antworten zum Thema soziale Kontakte)

    • "Unbeschwertes Beieinandersitzen in Bars mit FreundInnen"
    • "Freunde- und Familientreffen"
    • "Sich mit Freunden in größeren Gruppen treffen"
    • "FEIERN!! Ich wurde gestern 25 und Zoom ist halt kein Club ..."
    • "Freunde und Familie regelmäßig sehen"
    • "Beruflicher Normalalltag mit Menschen"
    • "Sport im Team!!!!!"
    • "Alle meine Freunde auf einem Haufen sehen, Party"
    • "Meine Eltern in den Arm zu nehmen"
    • "Essen gehen und Party mit den Freunden"

    Auch die Arbeit im Homeoffice reduziert zustäzlich die Zahl der sozialen Kontakte im Alltag. 65 Prozent der Umfrage-Teilnehmer aus unserer Instagram-Community gaben an, dass sie zumindest zeitweise im Homeoffice arbeiten. Die restlichen 35 Prozent der teilnehmenden User gehen ihrem Beruf zurzeit nicht von Zuhause aus nach.

    "Was vermisst du während Corona am meisten?" Antworten aus der Abendblatt-Instagram-Community


    "Die Bildung der Kinder kommt zu kurz"


    "Meine Schüler*innen sehen"


    "Reisen"


    "Unbeschwert leben"


    "Meine Arbeit in der Gastronomie"


    "Das ganz normale Leben ... und Fitness"


    "Gastronomie, Kino, Sport-Events, Fitnessstudio"


    "Restaurant / Shoppen ohne Maske"


    "Freunde und Familie, Abwechslung im Alltag, Sicherheit bei der Planung"


    "Konzerte"


    "Freunde, Bars, Clubs, Geburtstags- und Hochzeitsfeiern"

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    Freunde treffen in der Schule fehlt während der Pandemie

    Was für die älteren der Beruf, ist für die jüngeren Menschen die Schule: Die Rückmeldungen auf unseren Abendblatt-Aufruf zeigen, dass diesen besonders der Kontakt zu ihren Freunden in der Schule fehlt. "Man dachte, so ein bisschen Zuhause bleiben, keine Schule, ist ganz entspannt", sagt etwa die 17-jährige Ida aus Neumünster zu Beginn der Pandemie. Mit der Zeit wurde es mit Corona jedoch anstrengend, berichtet die 17-Jährige – besonders weil sie ihre Freunde nicht mehr treffen konnte.

    Ähnlich geht es auch Schülerin Lysann Grossmann, die sich ebenfalls auf unseren Aufruf gemeldet hat. Sie sagt: "Für viele ist Schule, draußen sein und sind Freunde das wichtigste, das ist deren Zuhause." Das schlage sich ihrer Meinung nach auf die Stimmung nieder. "Es gab so viele Zeiten, in denen ich meine Freunde so vermisst habe", berichtet die Wolfsburgerin.

    #UseTheNews: Die 16-jährige Maja Eckhoff zum Thema Corona

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      Corona sei, in einem Wort zusammengefasst, "nervenaufreibend", so die 16-jährige Maja Eckhoff aus Oldenburg. "Ich habe das Gefühl, dass mir Corona Lebenszeit klaut." So sieht es auch die Wolfsburgerin Lysann Großmann: "Jeder zwischen zwölf und 23 ist es satt, seine Teenager-Jahre zu verpassen."

      Nehmen Sie an unserer großen Corona-Umfrage teil:

      Erste Ergebnisse aus unserer Instagram-Umfrage sowie einem Aufruf, der sich gezielt an junge Menschen richtete, haben wir Ihnen in diesem Artikel präsentiert. Wir möchten jedoch weitere Stimmen aus Hamburg und dem Umland sammeln. Daher fragen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser des Hamburger Abendblatts und der Bergedorfer Zeitung: Wie geht es Ihnen? Was vermissen Sie besonders? Wie sehr belastet Sie die Krise?

      Sollte der obere Link nicht funktionieren, klicken Sie bitte hier.

      Die Auswertung der großen Meinungsumfrage erfolgt im Anschluss an einen Zeitraum von zwei Wochen.