Hamburg. Wegen Corona macht ein Bummel durch die Hansestadt im Augenblick nur bedingt Spaß. Ein Hamburger bietet nun Rundgänge am PC an.

Über die Hamburger Reeperbahn oder durch die Speicherstadt schlendern und dabei mal kurz einen Abstecher ins Wachsfigurenkabinett oder ins Gewürzmuseum machen: Coronabedingt sind solche Touren durch die Hansestadt derzeit nur sehr eingeschränkt möglich.

Der Anbieter Virtual Tour Hamburg will hier Abhilfe schaffen und bietet auf der eigenen Internetseite seit Januar virtuelle Rundgänge durch die Hansestadt an. Rund 1000 schwenk- und zoombare Panorama-Ansichten gibt es derzeit auf der Webseite zu sehen, rund 300 bekannte und weniger bekannte Standorte werden hochauflösend dargestellt: von den Boberger Dünen bis zum Elbstrand, von Planten un Blomen über den Stadtpark bis zum Öjendorfer See. Den Fußballplatz des Vereins Altona 93 gibt es ebenso zu entdecken wie das Chilehaus.

Bessere Qualität als bei Google?

"Wir möchten, dass die Menschen die Hansestadt bei uns möglichst nahtlos und umfassend erkunden können", sagt der Chef von Virtual Tour Hamburg, Sven Diers, dem Abendblatt. Vom großen Konkurrenten Google Street View will sich der 55-Jährige vor allem durch die Qualität der Panorama- und Luftaufnahmen absetzen, sowie durch die Möglichkeit, dass sich diverse Gebäude wie Museen, Konzerthäuser oder auch Bars virtuell betreten lassen.

Die Speicherstadt in Hamburg.
Die Speicherstadt in Hamburg. © Virtual Tour Hamburg

Bislang ist dies allerdings nur im Panoptikum auf dem Kiez und im Gewürzmuseum Spicey's möglich. Innenansichten der Elbphilharmonie und der Kunsthalle, sowie weiterer Einrichtungen und Museen sollen laut Diers bald folgen. Google ist hier schon weiter und bietet etwa diverse Panoramaansichten aus dem Inneren der Kunsthalle an.

Wegen Corona zurück in Hamburg

"Wegen des Lockdowns ist es im Augenblick schwierig für uns, zum Beispiel Aufnahmen in Bars zu machen, weil es in diesen praktisch nichts zu sehen gibt und viele ihre Mobiliar vorübergehend eingemottet haben", sagt Diers.

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Dass der 55-Jährige derzeit wieder in seiner Heimatstadt Hamburg lebt und sich hier mit virtuellen Touren beschäftigt, hat auch mit der Pandemie zu tun. Eigentlich lebt der Betriebswirt nämlich schon seit vielen Jahren in der Karibik und hat etwa die Insel Tobago im Internet abgebildet. "Doch im Frühjahr vergangenen Jahres habe ich die Insel kurzfristig verlassen und konnte danach wegen Corona nicht mehr einreisen", erzählt er.

Automatischer Schneegenerator

An das kühle Wetter in Hamburg musste sich Diers nach seiner Rückkehr erst einmal wieder gewöhnen. Mit seiner Webseite hat er es sich selbst dabei nicht gerade einfacher gemacht: Während es in der Hansestadt im Augenblick nämlich nur ab und an schneit, rieselt der Schnee bei Virtual Tour Hamburg ununterbrochen. Verantwortlich dafür ist ein automatischer Flockengenerator.