Hamburg. Auch beim nachhaltigen Verkehr schneidet die Stadt laut einer Studie schlecht ab. In einer anderen Kategorie ist sie Musterschülerin.

Hamburg liegt nach einer aktuellen Studie deutschlandweit beim Klimaschutz im Verkehr weit vorne. In anderen Bereichen wie Luftqualität oder Verkehrssicherheit ist der Stadtstaat allerdings bestenfalls Mittelmaß, wie aus der Untersuchung im Auftrag von Allianz pro Schiene, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) hervorgeht.

Demnach befindet sich Hamburg im Bundesländerindex 2020/21 beim Thema nachhaltiger Verkehr unter den 16 Bundesländern auf dem 14. Platz. Nur Schleswig-Holstein und Bayern schneiden noch schlechter ab.

Hamburg hat schlechteste Luftqualität

Klassenletzter im Vergleich zu allen anderen Bundesländern ist die Hansestadt bei der Luftqualität. Demzufolge hat Hamburg die höchste städtische Stickstoffdioxid-Konzentration und die zweithöchste Feinstaubmenge in Deutschland. Bundesweit sei die Luft in Thüringen am saubersten.

Ebenfalls Schlusslicht ist die Elbmetropole der Untersuchung zufolge beim Thema Lärmminderung. Der Anteil der von Verkehrslärm betroffenen Menschen ist demnach mit mehr als sieben Prozent an der Gesamtbevölkerung der zweithöchste in ganz Deutschland. Nur Berlin sei noch lauter. Die Macher der Studie werfen der Hamburger Politik hier Tatenlosigkeit vor.

Bei Verkehrssicherheit und Flächenverbrauch befindet sich der Stadtstaat jeweils im Mittelfeld. Letzter beim Thema Flächenverbrauch ist demnach Mecklenburg-Vorpommern. Nirgendwo anders in Deutschland werde so viel Verkehrsfläche (438 Quadratmeter) pro Einwohner beansprucht wie im Nordosten.

Lob für Hamburgs Klimaschutz

Gut schneidet Hamburg laut Studie lediglich beim Klimaschutz im Verkehr ab. Als einziges Bundesland habe die Elbmetropole den Kohlendioxid-Ausstoß massiv reduziert, um das Ziel der Bundesregierung beim Abbau der Treibhausgas-Emissionen erreichen zu können.

Insgesamt liegen die Bundesländer laut Untersuchung weit auseinander. "Die Spitzenreiter in dem Ranking zeigen, dass gute Ansätze schon heute möglich sind", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Er forderte: "Alle Länder müssen jetzt zum Treiber der Verkehrswende werden."