Augsburg.

Mit Razzien in mehreren Bundesländern haben die Ermittlungsbehörden einen Schleuserring ausgehoben, der im Verdacht steht, Ukrainer unter falschen Angaben an deutsche Unternehmen vermittelt zu haben. Die Ermittler gingen derzeit von 20 Beschuligten aus, teilte die Staatsanwaltschaft Augsburg am Donnerstag mit. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf gewerbsmäßiges und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern sowie auf Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt.

In enger Zusammenarbeit mit den Ermittlungsgruppen von Zoll und Bundespolizei seien am Mittwoch und Donnerstag 30 Objekte in Bayern, Berlin und Schleswig-Holstein durchsucht worden. In drei Fällen seien Haftbefehle vollzogen worden. Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Darüber hinaus hätten die Beamten Vermögen im Wert von 2,6 Millionen Euro sowie zwei hochwertige Fahrzeuge beschlagnahmt.

Es bestehe der dringende Verdacht, dass ukrainische Arbeitskräfte unter Vortäuschung falscher Angaben nach Deutschland an inländische Arbeitgeber vermittelt worden seien. Sie waren als studentische Aushilfen oder mit gefälschten Dokumenten als EU-Bürger getarnt. In der Folge wurden sie nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet.

Schwerpunkt der Razzien seien Stadt und Landkreis Augsburg sowie die Landkreise Günzburg, Unterallgäu und Aichach-Friedberg, Berlin und der Kreis Rendsburg-Eckernförde gewesen. Insgesamt waren den Angaben zufolge rund 500 Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Augsburg und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München sowie weiterer Dienststellen im Einsatz.