Hamburg. Die Fische sind laut Umweltbehörde mit Vinylchlorid verunreinigt. Behörde gibt Mitgliedern des Angelvereins Empfehlung.

Die Hamburger Umweltbehörde hat bei einer Untersuchung von Fischen aus den Neuallermöher Fleeten in Bergedorf krebserregende Stoffe nachweisen können. So seien die Fische mit Vinylchlorid verunreinigt, sagte ein Behördensprecher am Dienstag in Hamburg. Für Nutzer oder Anwohner der Fleete bestehe keine Gefahr.

Der Angelverein, an den Fleete verpachtet sind, habe jedoch eine sogenannte Verzehrempfehlung erhalten. Demzufolge sollten Erwachsene pro Jahr nicht mehr als acht Portionen à 200 Gramm des Fisches aus diesen Fleeten essen. Vinylchlorid setze sich vor allem in der Leber ab. Zuvor hatte der Norddeutsche Rundfunk berichtet.

Biologische Sanierung des Grundwassers dauert 20 Jahre

Die Tiere waren im November und Dezember aus den Fleeten entnommen worden, um sie untersuchen zu lassen. Hintergrund ist eine seit mehr als 20 Jahren im Boden schlummernde sogenannte Schadstofffahne, die sich sehr langsam mit dem Gefälle Richtung Süden bewegt. Die Schadstoffe stammen Behördenangaben zufolge von einer industriellen Verunreinigung durch das Unternehmen Hauni Maschinenbau GmbH, die 1996 festgestellt worden war. Die Werke liegen etwa zwei Kilometer von den betroffenen Fleeten entfernt.

Das Unternehmen wird im Frühjahr eine Anlage zur biologischen Sanierung des Grundwassers in Betrieb nehmen. Der Umweltbehörde zufolge wird die Sanierung etwa 20 Jahre dauern. Eine schnelle Methode, die Gewässerverunreinigung zu reduzieren, gebe es nicht.