Kiel. “Falsche Fuffziger“ sind noch die häufigsten Blüten, aber ihr Anteil sinkt. Im Internet setzen Anbieter auf 20- und 10-Euro-Scheine.

Einkaufen mit Falschgeld – das geht immer wieder schief. Im vergangenen Jahr wurden in Schleswig-Holstein nach vorläufigen Zahlen 1818 Falschnoten im Zahlungsverkehr sichergestellt, wie eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur beim Landeskriminalamt ergab. Im Jahr zuvor waren es 1725 "Blüten".

Außerdem fand die Polizei zum Beispiel bei Durchsuchungen 661 Falschnoten, die nicht in den Zahlungsverkehr gelangt waren. 2018 waren es 472. Die Zahlen für 2019 können sich noch verändern, weil Banken oder Geldtransportunternehmen noch weitere Meldungen bei der Zentralstelle für Falschgeld im LKA abgeben könnten. Die abschließende Statistik liegt laut LKA erfahrungsgemäß ab März vor.

Großes Angebot von 20-Euro-Falschnoten im Darknet

Der Anteil der 50-Euro-Falschnoten ist den Angaben zufolge 2019 im Vergleich zum Vorjahr von rund 77 Prozent auf 56 Prozent gesunken. An zweiter Stelle standen 20-Euro-Falschnoten mit einem Anteil von 19 Prozent, nach etwa 14 Prozent im Jahr 2018.

Diesen Anstieg führte das LKA auf ein großes Angebot von 20-Euro-Falschnoten im sogenannten Darknet zurück. Die im Ausland befindliche Fälscherwerkstatt sei Anfang 2019 aber ermittelt und ausgehoben worden. Seit Herbst 2019 würden nun zusätzlich auf offenen Internetplattformen von hauptsächlich chinesischen Anbietern unter anderem 20-Euro-Falschnoten zu angeblichen Werbe- oder Dekozwecken verkauft. Diese würden im Zahlungsverkehr von Käufern missbraucht, wie eine Sprecherin sagte. Vorrangig verkauften diese Internetanbieter aber 10-Euro-Falschnoten, so dass deren Anteil von rund zwei Prozent im Jahr 2018 auf rund 12 Prozent 2019 gestiegen sei.