Hamburg. In seiner Rede in Hamburg sprach der frühere EU-Ratspräsident die Klimaschützer an – und verglich ihre Bewegung mit Solidarnosc.

Der am Freitag ausgeschiedene EU-Ratspräsident Donald Tusk und die Bewegung Fridays for Future sind mit dem Marion-Dönhoff-Preis 2019 geehrt worden. Altbundespräsident Joachim Gauck würdigte am Sonntag in seiner Laudatio im Hamburger Schauspielhaus Tusks Kampf für die Freiheit in Polen und für die Einheit der Europäischen Union. Er gratulierte dem Preisträger Tusk zugleich zur Übernahme des Vorsitzes der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europaparlament: „Ich bin sicher, er wird weiter als alter Danziger stolz, frech und frei für Europa brennen und alles dafür tun, dass Europa der beste Platz auf Erden bleibt.“

In seiner Dankesrede sprach Tusk die anwesenden Vertreter von Fridays for Future an. „You are crazy (Ihr seid verrückt)“, sagte er in seiner auf Englisch gehaltenen Rede. Aber seine deutschstämmige Oma habe auch ihn damals gefragt, als er sich im Alter von 23 Jahren der Solidarnosc-Bewegung anschloss: „Krümelchen, bist du verrückt?“ Sie habe Recht gehabt, „Wir waren verrückt“. Aber mit Blick auf die Geschichte fügte er hinzu: „Ihr seid auch verrückt und ihr werdet gewinnen.“

Mitglieder der Klimaschutzbewegung Fridays for Future stehen in Hamburg während der Verleihung des Marion Dönhoff-Preises auf der Bühne. In diesem Jahr geht der Hauptpreis für internationale Verständigung und Versöhnung an den EU-Ratspräsidenten Tusk und der Förderpreis an die Klimaschutzbewegung Fridays for Future
Mitglieder der Klimaschutzbewegung Fridays for Future stehen in Hamburg während der Verleihung des Marion Dönhoff-Preises auf der Bühne. In diesem Jahr geht der Hauptpreis für internationale Verständigung und Versöhnung an den EU-Ratspräsidenten Tusk und der Förderpreis an die Klimaschutzbewegung Fridays for Future © Daniel Bockwoldt/dpa

Donald Tusk erhält Preis für internationale Verständigung

Die Politökonomin und Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen, Maja Göpel, lobte die Umweltbewegung als „Fackeln der Aufklärung in dieser Gesellschaft“.

Tusk bekam den Hauptpreis für internationale Verständigung und Versöhnung, Fridays for Future den Förderpreis. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert.