Hamburg. S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke fordert eine radikalere Denkweise. Der HVV will mehr Busspuren – zulasten des Individualverkehrs.

Vertreter der großen Hamburger Verkehrsunternehmen haben mehr „Radikalität“ bei der Verkehrswende gefordert. „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir deutlich konsequenter sein: den Fokus auf die Schiene legen und uns auch mal all die neuen Straßenprojekte ansehen und uns fragen, ob wir die wirklich brauchen“, sagte Hamburgs S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke beim Mobilitätsgipfel des Abendblatts.

Daran nahmen auch die Chefs von Hochbahn, HVV, VHH, Moia und der Sprecher des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) teil. „Wir müssen radikaler denken, möglicherweise auch in der Frage, welche Verkehrsform wir priorisieren“, sagte Arnecke. „Im neuen Bundesverkehrswegeplan gibt es immer noch mehr Geld für die Straße als für die Schiene. Die Schweiz hat im vorigen Jahr 365 Euro pro Kopf für den Schienenverkehr ausgegeben. Bei uns waren es 77 Euro.“ E-Scooter, Fahrräder oder Moia seien allein sicher keine Lösung, sagte Arnecke, für den Massentransport brauche man die Schiene.