Neustadt. 36-jähriger Hamburger hat jahrelang Jugendliche betreut. Ihm war vorgeworfen worden, sie unangemessen berührt zu haben.

Als das Urteil gefällt wird, mit dem er einen Freispruch erhält, da fällt von Marcel J. sichtbar eine Tonnenlast ab. Über viele Jahre hat der 36-Jährige bei der freiwilligen Feuerwehr Jugendliche betreut – eine Aufgabe, die ihm nun beinahe zum Verhängnis geworden ist. Denn über Marcel J. schwebte der Verdacht, er habe seinen Kontakt mit Minderjährigen für sexuelle Übergriffe ausgenutzt.

Das Schöffengericht kommt nach einer ausführlichen Beweisaufnahme zu dem Schluss, dass es Zweifel an der Schuld des Angeklagten gebe und er deshalb freizusprechen sei. Es bleibe aber „ein ungutes Gefühl“, betont die Vorsitzende. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung zu 14 Monaten Haft auf Bewährung beantragt, die Verteidigung einen Freispruch für den Angeklagten gefordert. Marcel J. wurde unter anderem sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Laut Anklage sagte der Hamburger bei der Freiwilligen Feuerwehr Hummelsbüttel unter anderem zu einem 13-Jährigen, er wolle ihn für eine Sanitätsübung vorbereiten und müsse ihn dafür am Körper schminken, um „Verletzungen“ zu simulieren. Dann habe er ihn unter der Kleidung im Intimbereich berührt. Bei einer anderen Gelegenheit soll der Angeklagte einen 14-Jährigen für einen sogenannten Bodycheck abgetastet und den mit einer Unterhose bekleideten Jungen überraschend auch im Genitalbereich angefasst haben.