Kaltenkirchen. Die Verteidiger des 46-jährigen Sozialpädagogen aus Kaltenkirchen haben mit ihren Anträgen die Aussetzung des Verfahrens erreicht.

Der Missbrauchsprozess gegen einen 46 Jahre alten Sozialpädagogen aus dem Raum Kaltenkirchen ist geplatzt und muss noch einmal neu aufgerollt werden. Eine Sprecherin des Kieler Landgerichts bestätigte am Donnerstag die Aussetzung der Mitte August eröffneten Hauptverhandlung. Der Termin für einen Neubeginn stehe noch nicht fest.

Für die Aussetzung des Verfahrens gegen den ehemaligen Leiter einer Jugendeinrichtung in Cuxhaven sorgten die Hamburger Strafverteidiger des Angeklagten, Mathias Huse und Jacob Schwieger. Sie hatten schon zum Prozessauftakt argumentiert, dass die 17 überwiegend schweren Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung im Tatzeitraum 2013 bis 2018 in der Anklageschrift zeitlich und örtlich nicht hinreichend konkretisiert waren. Die Jugendstrafkammer wies den Antrag zurück, verschob jedoch die geplante Anhörung der heute zehn- bis 14-jährigen Belastungszeugen, um der Verteidigung Zeit für die Einsicht in angeblich vorenthaltene Aktenteile zu geben. Auch mit der vagen Aussicht auf eine mögliche Einlassung ihres Mandanten torpedierten die Anwälte die Festlegung eines Zeitplans. So musste die bereits terminierte Anhörung eines 14-Jährigen verschoben werden, der in der Einrichtung des Angeklagten lebte.