Hamburg. Mitarbeiter im Konsortium der Baufirmen soll Geld abgezweigt haben – die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Es ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre im Hafen: die 104 Meter lange Rethebrücke, die für mehr als 170 Millionen Euro gebaut wurde. Jetzt gibt es den Verdacht, dass dabei mehrere Millionen Euro unterschlagen wurden. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln bereits. Hauptbeschuldigter ist ein Mitarbeiter der „Arbeitsgemeinschaft Re­thebrücke“. Bei ihm und mehreren Helfern wurde bereits durchsucht. „Im Kern geht es um den Vorwurf, dass Gelder missbräuchlich für private Zwecke verwendet wurden“, so Polizeisprecher Timo Zill. Geschädigte sind die Bau-Unternehmen – allerdings könnte sich der Betrug auch auf die mehrfach gestiegenen Baukosten der Brücke ausgewirkt haben. Dann wären auch die Stadt und damit die Steuerzahler Leidtragende.

Bereits Anfang Juni standen Ermittler bei dem 47-jährigen leitenden Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft in Ottensen vor der Tür, in ihren Händen ein Durchsuchungsbefehl. Gleichzeitig wurde bei drei weiteren Beschuldigten durchsucht. Darunter eine Wohnanschrift und Firmenanschrift in Sachsen und in Wohnung in Hemmoor.