Hamburg. Ein Gespräch über Arbeitstage ab 3 Uhr, den Schwächeanfall vor der Kamera, seinen kleinen Sohn – und einen großen Wunsch.

Zielstrebig steuert der Mann mit der Brille und den kurzen Haaren den Tisch ganz hinten in der Ecke des Literaturhauscafés an der Alster an. Lässt sich in einen Stuhl fallen, bestellt ein stilles Wasser und einen Cappuccino. „Den brauche ich jetzt ganz dringend“, sagt Jan Hofer. „Ich bin heute um drei Uhr aufgestanden, habe bis neun Uhr moderiert.“ Hinterher habe er eine Weile am Schreibtisch gearbeitet. Nun dieses Interview, danach noch einen Termin. Und am Nachmittag wolle er noch wieder zurück an den Schreibtisch. Ein verdammt langer Tag, oder? „Ein ganz normaler Arbeitstag.“

Der Chefsprecher der „Tagesschau“ wird im kommenden Jahr 70 Jahre alt. Man merkt es ihm nicht an, und das liegt nicht nur an den Turnschuhen, die er zum klassischen Sakko mit Krawatte und Einstecktuch trägt. „Ich habe einfach eine unglaubliche Freude an der Arbeit.“ Ende kommenden Jahres läuft sein Vertrag bei der „Tagesschau“ aus: „Wir setzen uns demnächst zusammen und beraten dann, wie es weitergeht.“ Wie ein Rentner fühle er noch lange nicht. „Ich bin total fit.“