Hamburg. Wie Sterneküche geht, weiß Matthias Gfrörer genau. Doch er strebt nicht mehr danach. In Wulksfelde setzt er auf Gerichte der Region.

Stellen Sie sich vor, Sie sind der Inhaber eines großen Bauernhofes, und plötzlich steht ein Mensch vor Ihnen, der unbedingt darüber sprechen will, bei Ihnen auf dem Gelände ein Restaurant zu eröffnen. Ein Mensch, den Sie vorher nie gesehen haben und der auch keinen Termin hatte. Wie würden Sie reagieren? Wahrscheinlich so wie Uwe Westebbe. „Das geht jetzt nicht“, ließ der ausrichten. Aber der Besucher ließ sich nicht abwimmeln, setzte sich auf die Treppenstufen vor dem Haus und wartete. Wie gut, dass Westebbe dann doch noch nach draußen zu dem ungewöhnlichen Besucher kam. Der sollte ihm nämlich in wenigen Minuten genau das vorschlagen, was er schon länger für den Hof im Hinterkopf hatte.

Der Besucher war Matthias Gfrörer, und das Gespräch liegt jetzt mehr als zehn Jahre zurück. Aber der Hamburger Koch erinnert sich immer noch gern an diesen Moment zurück: „Ich war so ergriffen von diesem Ort hier. Ich musste diese Begeisterung sofort teilen.“ Eher zufällig sei er mal wieder raus aus der Stadt gefahren und habe sich Gut Wulksfelde angesehen. Einen Ort, den Gfrörer aus der Kindheit kannte, in der Nähe war er aufgewachsen. „Und als ich dastand, wusste ich, was ich hier machen wollte. Ich habe es ganz klar vor mir gesehen.“ Ein kleines feines Restaurant mit eleganter Landhausküche. Ohne viel Schnickschnack und Tamtam. Zehn Jahre gibt es die Gutsküche jetzt.