Helsinki. Der Rockliner: ausgebucht. Die 3000 Fans: ausgeruht. Das Programm: ausgesucht. Der Star: ausgebuht – nee, natürlich nicht.

„Danke, dass Sie sich für den Restaurantbesuch angemessen kleiden“, empfiehlt ein Hinweisschild am Eingang eines der Bordrestaurants auf der „Mein Schiff 1“, und ein kurzer Rundblick in den Saal zeigt: Ja, alle sind angemessen gekleidet. Sonnenbrillen, breitkrempige Hüte, neongrüne Socken, enge Hosen mit Seitenstreifen, Eierlikörfahne. Das ist der allgemeine Dresscode auf dem „Rockliner“, der bereits sechsten Musik-Kreuzfahrt von und mit dem Panik-Kapitän Udo Lindenberg.

Als der erste „Rockliner“ 2010 von TUI Cruises vom Stapel gelassen wurde, waren Musik-Mottokreuzfahrten noch ein Experiment. Aber mit dem Boom von Seereisen in den vergangenen Jahren zog es auch immer mehr Stars aus Pop- und Showgeschäft mit ihren Fans auf die schwimmenden Hotels. Peter Maffay und Helene Fischer, Fury In The Slaughterhouse und Wiener Philharmoniker spielten nicht in Clubs, Konzerthäusern und Arenen, sondern in Bordtheatern und auf Pooldecks.