Hamburg. Nichts für Freigeister: Geisteswissenschaftler fühlen sich in der City Nord nicht wohl. Pendeln zum Campus ist problematisch.

Lebendiges Wuseln. Die Stimmen vermischen sich zu einem Grundrauschen. Es riecht nach Mensa­essen und Kaffee. An den Wänden kleben unzählige bunte Plakate. An einem Stand in der Ecke verkaufen Studierende Theaterkarten. Ein junger Mann verteilt Flyer. Vor dem Gebäude essen Studierende in Grüppchen im Gras ihr Mittagessen. „Was ich am Campus liebe? Die ganze Atmosphäre – die vielen Cafés und die vielen verwinkelten Ecken und Plätze, die zum Verweilen und Lesen einladen. Oft bleibe ich den ganzen Tag hier, auch wenn ich nur mittags eine Vorlesung habe“, berichtet Jonas (22). Er studiert im dritten Semester Volkswirtschaftslehre.

Für die Studierenden der Fachbereiche Geschichte, Philosophie, Sprache/Literatur/Medien I und II sieht der Alltag seit Oktober 2017 anders aus. Der Philosophenturm, in dem ihre Vorlesungen und Seminare stattfanden, muss saniert werden. Ihr Lehrbetrieb wurde daher in die City Nord verlegt. Ihre Universität liegt jetzt im Überseering 35, oder „Ü35“ wie das neue Gebäude genannt wird. Der 1974 erbaute ehemalige Hauptverwaltungssitz der Shell AG wird sie noch bis zum Anfang 2022 beherbergen.