Hamburg. Polizeigewerkschaft spricht von Skandal im offenen Vollzug. 34-Jähriger mit vier Kilo Marihuana ertappt.

Unter Polizisten ist von einem „Skandal“ die Rede: Offenbar nutzen verurteilte Drogenhändler in Hamburg den offenen Vollzug in der JVA Glasmoor, um erneut illegale Geschäfte mit Betäubungsmitteln zu machen. „Nach Erfahrung von Kollegen findet ein ausufernder Missbrauch statt“, sagte der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Jan Reinecke. Die Drogenhändler würden zu früh tagsüber aus dem Gefängnis gelassen und nicht genügend kontrolliert. Die Justizbehörde spricht von Einzelfällen.

Am Donnerstag gab die Polizei bekannt, dass zuletzt ein 34-Jähriger aus dem offenen Vollzug beim Drogenhandel ertappt wurde. Der Mann wurde in Bramfeld mit zwei Komplizen bei der Übergabe von zwei Kilogramm Marihuana beobachtet und erneut festgenommen. In seiner Wohnung fanden die Ermittler später weitere zwei Kilogramm Marihuana, zwei Kilogramm Amphetamine und 50 Gramm Kokain. „Es wurden 11.155 Euro an mutmaßlichem Dealgeld sichergestellt“, sagte ein Polizeisprecher.