Hamburg. Denkmalgeschützte Gebäude waren am Ende mehr ein großes Symbol als große Architektur – nun können sie abgerissen werden.

Der Kampf ist vorbei, die Entscheidung gefallen. Wenn nicht noch auf den letzten Metern etwas Unvorhersehbares dazwischenkommt, ist der City-Hof am Klosterwall bald Geschichte. Und damit endet einer der erbittertsten Kämpfe um Denkmalschutz, um Erhalt und um das architektonische Erbe der Stadt. Ja, es ist vielleicht eine der seltsamsten Architekturgeschichten der Hansestadt überhaupt – die Entwicklung eines Gebäude vom bewunderten „weißen Schwan“ zum verabscheuten „hässlichen Entlein“ – und zurück.

Als das Hochhaus im Jahr 1958 fertiggestellt worden war, blickten die Zeitgenossen begeistert auf das Gebäude gegenüber dem Hauptbahnhof. Es war ein Bau der Superlative: 6000 Quadratmeter Grundfläche nimmt er ein, drei Kellergeschosse bieten Platz für 400 Autos, die seinerzeit größte unterirdische Garage der Stadt. Elf Stockwerke hoch wächst der City-Hof in den Hamburger Himmel, sagenhafte 15 Millionen DM waren verbaut worden und 5000 Menschen sollten hier Arbeit finden.