Hamburg. Letzte Runden der Verhandlungen mit Nabu-Volksinitiative zum Grünschutz. Es droht ein Volksentscheid mit unschönen Vorzeichen.

Die Freundlichkeiten müssen nicht viel bedeuten. Wenn die Vertreter des Naturschutzbundes Nabu und die Fraktionschefs Dirk Kienscherf (SPD) und Anjes Tjarks (Grüne) in den vergangenen Wochen im Rathaus zusammenkamen, gab es meist Brötchen, frischen Kaffee und Kekse – und die Stimmung war so entspannt, dass sich schon zu Beginn alle das Du anboten. Inhaltlich allerdings geht es nach Aussagen von Teilnehmern der bisher fünf Treffen durchaus hart zur Sache.

Kein Wunder, denn schließlich streitet man über die Frage, wie Hamburg in zehn, 20 oder 30 Jahren aussehen soll – wie viel Grün es dann in der Stadt gibt, wie stark die Mieten bis dahin steigen, wie überfüllt Stadtteile, Kitas oder Bahnen sein könnten, wie die Wirtschaft läuft und wie viel Verkehr es gibt. All diese Fragen hängen nämlich mittelbar mit der Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten!“ zusammen, die der Nabu unter seinem Chef Alexander Porschke 2017 gestartet hat. Ziel der Naturschützer ist die Festschreibung des Grünanteils auf dem Stand vom 1. Juni 2018. Damit würden der Wohnungsbau, aber auch Firmenansiedlungen massiv behindert, fürchten viele in der Politik – und damit Hamburgs Entwicklung insgesamt.