Hamburg. Gegen 13.775 Personen wurden Verfahren beendet – gegen 5779 Personen sprachen die Richter eine Strafe aus. CDU: Überlastung.

Es ist eine erstaunliche Statistik der Strafjustiz: Weniger als die Hälfte aller angeklagten Verdächtigen wird in Hamburg tatsächlich verurteilt. Bei Verfahren gegen Erwachsene lag die Quote im vergangenen Jahr bei 42 Prozent, bei Jugendlichen und Heranwachsenden unter 21 Jahren sogar nur bei 34 Prozent. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der CDU hervor, die dem Abendblatt vorliegt.

Den Daten zufolge wurden vor den Amts- und Landgerichten im Jahr 2018 Verfahren gegen 13.775 Personen beendet – gegen 5779 Personen sprachen die Richter dabei eine Strafe aus. Bei der Mehrheit wurde die Anklage der Staatsanwaltschaft von den Gerichten entweder nicht zugelassen, das Verfahren eingestellt oder die Angeklagten freigesprochen. Das Landgericht, das schwere Straftaten verhandelt, hatte eine höhere Quote: Hier wurden 337 von 508 Beschuldigten verurteilt, also 66 Prozent.