Hamburg. CDU sieht Zusammenhang zur angespannten Personalsituation bei Staatsanwaltschaft und Gerichten. Bereiche sind überlastet.

Die jüngste Vorstellung der Kriminalstatistik war ein Fest der guten Botschaften: Die Zahl der Straftaten in Hamburg sinkt in fast allen Bereichen weiter ab – und allein im vergangenen Jahr machten die Ermittler rund 70.000 Verdächtige ausfindig. Eine neue Statistik der Justizbehörde ergibt jedoch eine differenzierte Antwort auf die Frage, was letztlich mit den mutmaßlichen Tätern geschieht. Vor dem Landgericht wurden demnach im vergangenen Jahr zwei Drittel, vor dem Amtsgericht sogar nur ein Drittel der Angeklagten verurteilt. In diesen Anteilen sind auch ergangene Strafbefehle enthalten.

In der Mehrheit der erledigten Fälle wurden die Prozesse dagegen vor dem regulären Ende mit oder ohne Auflagen eingestellt – oder aus verschiedenen Gründen gar nicht erst eröffnet. „Es wäre aber falsch, deshalb davon auszugehen, dass die Mehrheit der Angeschuldigten später nicht bestraft werde“, sagt der Gerichtssprecher Kai Wantzen.