Hamburg . Für den Springer-Vorstandschef hat Gedrucktes auf Papier weiterhin Zukunft. Warum die Zeitungszustellung ein großes Problem ist.

Deutschlands digitalster Medienmanager hat ein überraschendes Plädoyer für Zeitungen auf Papier gehalten. „Es gibt viele Menschen, die auf digitalen Wegen nicht lesen können oder wollen“, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, bei einem Auftritt im Hamburger Presseclub. „Für diese Menschen brauchen wir weiter Zeitungen auf Papier, um sie von der Grundversorgung mit Informationen nicht abzuschneiden.“

Die Zustellung von Zeitungen werde dabei für die deutschen Verlage zu einem immer größeren Problem: Einerseits hätten sich die Kosten dafür in den vergangenen Jahren durch den Mindestlohn um rund 400 Millionen Euro erhöht. „Andererseits wird es immer schwieriger, Zusteller zu finden“, sagte Döpfner, der auch Chef des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger ist.