Serie über Leben des verstorbenen Rüdiger Kowalke. Heute Teil 2: Wie der Gastronom sein Restaurant weltbekannt macht.

Eine große Party zur Eröffnung, dazu gute Kritiken im Hamburger Abendblatt („Ein neuer Stern am Hamburger Fischmarkt“): Rüdiger Kowalke hatte im März 1981 mit seinem Fischereihafen Restaurant einen richtig guten Start hingelegt. Mehr aber auch nicht, schreibt er in seinem autobiografischen Buch „Fisch & Kult (Edel Books): „Als Gastroprofi und Sportfan wusste ich: Ein gelungener Start ist wichtig; aber nur, wer beständig in Bewegung bleibt, kommt erfolgreich ans Ziel. Ich hatte zu oft erlebt, wie Kollegen mit großem Bohei Eröffnungen feierten und ihnen nach einiger Zeit die Puste ausging. Gut gehende Gastronomie beinhaltet einen langen Lauf. Die Erwartung der Gäste will täglich erfüllt sein, wenn möglich übertroffen werden. Es ist wie im Theater – das Stück muss dem Geschmack der Besucher entsprechen, die Inszenierung stimmig sein.“

Nun hieß es, sich langfristig einen guten Ruf zu erwerben. Und dafür arbeitete der Gastronom quasi rund um die Uhr. „An 361 Tagen dirigierte ich 14 Stunden den Laden, vier Tage in diesem ersten Jahr erlaubte ich mir, nicht vor Ort zu sein – mit Grippe lag ich im Bett. Dieses Arbeitspensum hatte seinen Preis. Ich wog nur noch 56 Kilogramm bei meiner Größe von 1,76 Meter. Und meine Ehe war am Ende. Für unseren Sohn Dirk, damals elf Jahre alt, eine schwere Zeit.“ Für das Fischereihafen Restaurant zahlte sich das Engagement des Chefs aus: Bereits nach einem knappen Jahr konnte das Team um Kowalke sich über ein stattliches Stammpublikum freuen. Das Haus war über die Stadtgrenzen bekannt. Und immer öfter kamen auch prominente Gäste vorbei.