Hamburg

Besuch der Lese-Patin in der Stadtteilschule Kirchwerder

| Lesedauer: 5 Minuten
Sabrina Hammer
 Lese-Patin Angela Becker und Schülerinnen der Stadtteilschule Kirchwerder testen neue  Rezepte

Lese-Patin Angela Becker und Schülerinnen der Stadtteilschule Kirchwerder testen neue Rezepte

Foto: Michael Rauhe

Der LandFrauenverband unterstützt seine Patenschule auch bei einem Projekt für neue Milchshake-Rezepte.

Hamburg.  Frisches Obst, Milch und Joghurt aus der Region – das soll von nun an fester Bestandteil im Alltag der Stadtteilschule Kirchwerder werden: Der Projektkurs „Catewerder“, eine Zusammensetzung der Wörter Catering und Kirchwerder, widmet sich in diesem Halbjahr dazu unter der Leitung von Lehrerin Meike Lange der Gründung einer Schülerfirma. Das Ziel ist der Verkauf von Milkshakes und Smoothies zu besonderen Veranstaltungen, aber auch der tägliche Verkauf in den Pausen. Dabei steht einerseits die Verwendung gesunder Lebensmittel im Fokus, andererseits sollen dabei auch wirtschaftliche Grundlagen vermittelt werden.

An diesem Vormittag geht es im Projektkurs ans Eingemachte: 14 Schüler der Stufe 8 sollen selbst Rezepte für Milkshakes und Smoothies entwickeln. Und sie sollen herausfinden, welche Kombinationen gut schmecken und wie viel Zucker nötig ist. Mit dabei: Abendblatt-Lese-Patin Angela Becker, erste Vorsitzende des LandFrauenverbandes, der bei der Lese-Patenschaftsaktion des Abendblatts ebenfalls mitmacht und so der Schule in Kirchwerder ein Zeitungs-Abo finanziert. Die gebürtige Kielerin arbeitet ehrenamtlich für die LandFrauen, seit vier Jahren ist sie im Vorstand aktiv. Wenn sie nicht gerade für den Verband tätig ist, arbeitet sie als Prokuristin für die Firma Hanse Sort & Services.

Die Schüler besichtigten den Milchhof Reitbrook

An diesem Vormittag aber geht es nun darum, den Schülern zur Seite zu stehen und zu unterstützen – etwa bei der Verfeinerung von Rezepten. Eine Woche vor diesem Termin wurde gemeinsam der Milchhof Reitbrook besichtigt, der die Schule nun mit frischen Milchprodukten beliefert. Dort konnten sich die Teilnehmer anschauen, wie heutige Milchproduktion funktioniert. Über diesen Besuch ist dann auch der Kontakt zwischen der Schule und dem LandFrauenverband zustande gekommen.

Finanziert wird diese spezielle Lese-Patenschaft durch die Aktion „Runter vom Sofa – Jeder Schritt zählt“, die die LandFrauen immer von Jahresbeginn bis Ende März veranstalten. In diesem Zeitraum werden die Schritte der Teilnehmer mithilfe eines Schrittzählers erfasst und beim Erreichen einer bestimmten Anzahl wird etwas gespendet. In diesem Fall das Zeitungsabonnement für die Stadtteilschule Kirchwerder. Die Schüler profitieren mehrfach vom Zeitungs­- abo. Die Teilnehmer des Projektkurses „Catewerder“ nutzen das Hamburger Abendblatt beispielsweise, um Öffentlichkeitsarbeit sowie Berichterstattung über Projekte kennenzulernen.

Das Hamburger Abendblatt wird aber nicht nur in den Unterricht mit einbezogen, sondern liegt auch in der Schule aus. „Es liegt auf einem Tisch am Eingang und wird durchgeblättert“, sagt Elke Grimberg, Jahrgangsleitung der Stufen 8 bis 10.

Außerdem hat die gedruckte Zeitung für die Lehrerinnen einen anderen Wert als das Smartphone. „Nur bei einer gedruckten Zeitung geht dieses Durchstöbern und einfach so festhängen bleiben“, sagt Grimberg. „In der Zeitung gibt es viel mehr auf einen Blick zu sehen als auf dem Bildschirm, das trägt auch zur Orientierung und Fokussierung der Schüler bei.“ Meike Lange ergänzt: „Was ich noch sehr wichtig finde ist, dass die Informationen nicht so stark vorausgewählt sind. Am Smartphone bekomme ich immer wieder ähnliche Artikel zu sehen. Bei einer Zeitung kann ich mich jeden Tag neu entscheiden, welchem Ressort ich mich widme.“

Die Schule baut das Hamburger Abendblatt an verschiedenen Punkten in den Alltag ein. Für Lese-Patin Angela Becker gilt: „Ich lese im Bett morgens, da fange ich auch um 5 Uhr mit an, weil ich es liebe, den Tag entspannt zu beginnen. Ich lese tatsächlich alles, vor allem regionale Artikel und auch über die Wirtschaft in Hamburg.“

Doch vor dem Lesen, steht an diesem Vormittag bei den Schülern noch die eigentliche Praxis an erster Stelle: Wer sie beobachtet, merkt den Spaß, den sie dabei haben: Hier wird gemixt, dort werden neuen Kombinationen ausprobiert. Und das alles mit einem hohen Anspruch: Das Projekt der Schule nimmt gleichzeitig auch an einem Schüler-Wettbewerb teil, der vom Bund ausgeschrieben wurde. „ECHT KUH-L!“ – „Vom Gras ins Glas“, so lautet der Titel. Und dabei geht es, na klar, nicht um die Wurst, sondern um die Milch.

Der LandFrauenverband Hamburg

Der Verband wurde im Jahr 1948 gegründet und befasst sich mit den Themen Kultur- und Gesellschaftspolitik, Ernährung und Gesundheit. Der LandFrauenverband Hamburg besteht heute aus 12 Ortsvereinen mit rund 1300 Mitgliedern. Diese Mitglieder leben in ländlichen Gebieten, etwa 30 Prozent der Mitglieder sind noch
in der Landwirtschaft tätig. Die LandFrauen engagieren sich vielfältig. Sie sind auf Gemeinden- und Stadtteilfesten wie Messen, Erntefesten und verschiedenen gemeinnützigen Veranstaltungen aktiv. Außerdem bietet der LandFrauenverband auch Vorträge und Bildungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Qualifikation zur Büro-Agrarfachfrau, an. Darüber hinaus finden verschiedene Ausflüge und Studienreisen für die Mitglieder statt.

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