Hamburg. Herausragende Bildungs- und Forschungsprojekte an Hamburger Schulen und Hochschulen hat die Claussen-Simon-Stiftung ausgezeichnet. Vier Projekte werden mit einem Preisgeld von insgesamt 400.000 Euro unterstützt – sie hatten am Wettbewerb „Unsere Schulen und unsere Hochschulen“ teilgenommen.
So wie Anne Pellan vom Marion-Dönhoff-Gymnasium in Blankenese mit dem Projekt: „Selbstständiges Forschen durch Peer to Peer Teaching“. Ein sperriger Name, hinter dem ein einfaches Prinzip steckt: Schüler der Mittelstufe führen mit Oberstufenschülern naturwissenschaftliche Experimente durch. „Naturwissenschaftliches Arbeiten kommt sonst immer noch zu kurz“, sagt Anne Pellan.
Neigungen und Wünsche einbringen
In das sogenannte Förderband, eine verpflichtende Doppelstunde am Vormittag, wo Schüler ihre Neigungen und Wünsche einbringen, soll das Projekt etabliert werden. Eine Lehrerin erarbeitet mit älteren Schülern entsprechende Fragen, wie zum Beispiel: „Was für Chemikalien stecken im Spielzeug meines Bruders?“ Die Oberstufenschüler lernen Methoden, um solche Fragestellungen mit den Jüngeren zu entwickeln.
Die weiteren Gewinner: das Gymnasium Corvey mit dem fächerübergreifenden „Pst. Geheim?! – ein Projekt zur Kommunikation und Verschlüsselung“, in dem die Schüler die Technik und Wissenschaft der digitalen Kommunikation erforschen. Ebenfalls prämiert: das Projekt „Medi-Pro Aktiv 72“ der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule, in dem Oberstufenschüler praktische Medienarbeit lernen. Das Gymnasium Ohlstedt hat mit „MakerLab“ überzeugt – jahrgangsübergreifendes Forschen.
Engagement und Motivation
Ausgezeichnete Ideen an den Hochschulen: „Formulas and Vehicles – die Mathematik und Mechanik des autonomen Fahrens“ von der Uni Hamburg und der Technischen Universität Hamburg werden ebenso prämiert wie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit dem Projekt „Erhöhung des Lernerfolges durch den Einsatz virtueller Schweißtrainer im Fach Fügetechnik – ELearn.“
Seltenen Erkrankungen ist Professor Christoph Schramm von der Uni Hamburg auf der Spur, dafür wird er ausgezeichnet. Das Projekt „Neue Öffentliche Gestaltungsberatung“ an der Hochschule für bildende Künste wird ebenfalls prämiert. Regina Back von der Claussen-Simon-Stiftung: „Wir sind begeistert, mit wie viel Engagement und Motivation die Lehrenden und Schüler sowie die Studierenden kreative Ideen entwickeln.“
Preis für Mentorship
Außerdem können sich Lehrende über den mit 35.000 Euro dotierten Preis für Mentorship freuen: Mirjam Seils und Thorsten Krause vom Johannes-Brahms-Gymnasium, die das fächerübergreifende Oberstufenprofil „Kultur entdecken – Kultur vermitteln“ aufgebaut haben, sowie Anja Tippner von der Universität Hamburg – auch sie wird für ihr herausragendes Engagement beim Projekt „Go East – Go West! Transnationale und translinguale Identitäten“ gewürdigt.
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