Hamburg. Trojanischer Schrank: Räuber versteckten sich in einem Hamburger Möbelhaus darin, um nach Ladenschluss zuzuschlagen. Der Prozess läuft.

  • In einem Schrank eines Möbelhauses haben sich mehrere Männer versteckt
  • Mithilfe des Azubis überfielen sie die Angestellten
  • Sie erbeuteten etwa 20.000 Euro

In einem Hamburger Möbelhaus haben sich mehrere junge Männer in einem Schrank versteckt und nach Ladenschluss etwa 20.000 Euro erbeutet. Die fünf Täter müssen sich derzeit vor dem Hamburger Landgericht verantworten, wie die „Welt“ berichtet. Unter ihnen sei auch ein Azubi des Möbelhauses, der gemeinsam mit seinen Freunden den Plan zum Raub ausheckte.

Zunächst hatten sich die jungen Männer Ende 2016 einen passenden Schrank ausgesucht, der groß genug war, um sich darin zu verstecken. Während vier von ihnen im Schrank bis Ladenschluss ausgeharrt hätten, habe Azubi Luca G. die nötigen Voraussetzungen dafür getroffen, seine eigene Chefin zu täuschen. Das sagte er in seinem Geständnis.

Täter fesselten auch Luca G.

Sie sei gerade im Kassenbüro gewesen, habe wie jeden Tag mit Kolleginnen die Einnahmen gezählt. Luca G. sei nach seiner Arbeit an der Rezeption im Kassenbüro aufgetaucht, weil er angeblich sein Bahnticket dort vergessen hätte. Dass das ein simpler Vorwand war, um einen Grund für sein Erscheinen zu haben, ahnte sie „Welt“ zufolge nicht.

Als die Kassiererinnen die verschlossene Tür öffneten, traten hinter Luca G. plötzlich auch die Räuber hervor, denen er zuvor mit einem Geräusch symbolisiert hatte, dass der Laden leer ist. Sie bedrohten die Angestellten mit einem Messer und fesselten sie mit Paketband – darunter zum Schein auch den Azubi. Mit einem auf dem Tisch liegenden Schlüssel räumten sie anschließend den Tresor leer.

Urteil im Oktober

Nach der Tat flüchteten die Männer. Bis auf Luca G., der gefesselt zurückblieb. Nachdem er seine Aussage bei der Kripo gemacht hatte, traf er sich mit seinen Freunden, die sich untereinander das Geld aufteilten. „Ich bekam 4000 Euro. Die habe ich für Sachen ausgegeben, die ich mir vorher nicht leisten konnte“, sagte der Azubi laut der Zeitung.

Was ihn und seinen Freunden für eine Strafe droht, ist noch nicht bekannt. Das Urteil ist für Oktober geplant. (bekö)