Bilder einer großen Stadt
Hamburgs Stadtentwicklung in einzigartigen Bildern – mit dem
opulenten Bildband „Hamburg – Bilder einer großen Stadt“ erschließt
sich dieses Thema jedem Betrachter. Es zeigt Fotos des bekannten
Fotografen Michael Zapf mit lebendigen Eindrücken von Architektur,
Tradition, Natur und dem Leben in der Großstadt – überragend,
überraschend, überwältigend. Ein Buch zum Staunen!
Buchtipp:
Hamburg – Bilder einer großen Stadt, ca. 200 Seiten, Format: 29,7
cm x 42 cm, 148,90 Euro, zzgl. Versandkosten, zu bestellen unter
www.abendblatt.de/shop oder unter Telefon 040/333 66 999
Wasserkunst Kaltehofe
Ende des 19. Jahrhunderts, als die schlimmste Choleraepidemie in
Hamburg wütete, gab der Senat eine der modernsten und schönsten
Wasseraufbereitungsanlagen Europas in Auftrag. Nachdem sie
jahrzehntelang sich selbst überlassen war, entstand daraus 2011 ein
einzigartiges Ensemble aus Industriedenkmal, Museum und
Naturlehrpfad. Für den Betrieb haben Hamburg Wasser und die Stadt
Hamburg die Stiftung Wasserkunst Kaltehofe gegründet. Ein besonders
attraktiver Ausflugsort ist Kaltehofe natürlich im Frühjahr und im
Sommer: Durch die neue Radwegeanbindung ist die Elbinsel Kaltehofe
von der Innenstadt gut mit dem Fahrrad zu erreichen. Doch auch an
weniger schönen Tagen lohnt sich ein Besuch. In dem
geschichtsträchtigen Laborgebäude gibt es viele Infos zur
Geschichte des Wasserwerks und der Elbinsel sowie ein Café mit
Außenterrasse.
Durch einen unterirdischen Gang gelangt man in einen
modernen Anbau. Dort wurde ein Museum zur Geschichte der
Wasserkunst eingerichtet: mit nachgebildeten Brunnen, Fontänen und
Kaskaden, die zum Teil schon aus dem Stadtbild Hamburgs
verschwunden sind. Auf dem Außengelände kann man zwischen den
historischen Wasserbecken und den pittoresken wilhelminischen
Schieberhäuschen entlangschlendern. Ein ökologischer Lehrpfad zeigt
die vielen Tier- und Pflanzenarten, die sich auf der Elbinsel
Kaltehofe während ihres Dornröschenschlafs angesiedelt haben.
Kaltehofe Hauptdeich 6–7, www.wasserkunst-hamburg.de, Tel. 788 84
99 90, geöffnet März bis Sept.: Di bis So, 10–18 Uhr, Okt. bis
Feb.: Di bis So 10–17 Uhr, montags nur an Feiertagen
Michel-Krypta
Der Turm des Michel, der Hauptkirche St. Michaelis, ist als
Hamburger Wahrzeichen entsprechend berühmt. Weniger bekannt ist die
Gruft darunter: die Krypta, eine weltweit einmalige
Sehenswürdigkeit. Sie ist eines der größten Gewölbe Europas und
wurde 1750, nach dem großen Brand, von Ernst Georg Sonnin bei dem
Wiederaufbau der Kirche angelegt. Unter den Grabplatten der Krypta
liegen neben vielen Hamburgern auch Carl Philipp Emanuel Bach und
Baumeister Sonnin begraben. Sie können auch Vitrinen mit
Ausgrabungsgegenständen besichtigen oder eine Filmzeitreise durch
mehr als 1000 Jahre Hamburger Kirchengeschichte machen.
Englische
Planke 2, www.st-michaelis.de, Nov. bis Apr.: tägl. 10–17.30 Uhr,
Mai bis Okt.: 9–19.30 Uhr, Erw. 4 Euro , Kinder von 6 bis 15 Jahren
2,50 Euro
Mineralien
Im Mineralogischen Museum kann man irdische und außerirdische
Schätze bestaunen. Wie eine Kunstgalerie präsentieren sich dem
Besucher leuchtende Kristalle in allen Farben, metallisch
schimmernde Erze und funkelnde Edelsteine, Gold, Silber und
Diamanten, aber auch geheimnisvolle Meteoriten aus den Weiten
unseres Sonnensystems.
Grindelallee 48, www.museen.uni-hamburg.de/mineralogie, Mi 10–18 Uhr, So 10–17 Uhr, Eintritt frei
U-4-Lichtshow
Für diese Attraktion müssen Sie hinab in die Unterwelt – und zwar
in die U-4-Haltestelle HafenCity Universität. An Wochenenden und
Feiertagen erwartet die Besucher dort zwischen 10 und 18 Uhr
jeweils zur vollen Stunde eine einzigartige Komposition aus Licht
und Klang. Zwölf imposante Lichtcontainer, die an die Nähe des
Hamburger Hafens erinnern sollen, erstrahlen in unterschiedlicher
Farbenpracht und in faszinierendem Einklang mit klassischer Musik.
Den besten Blick auf die Installation hat man von den
Zwischenebenen der Haltestellen. Die Lichtshow wurde extra für
diese U-Bahn-Station konzipiert. Sie wurde 2012 nach fünf Jahren
Bauzeit eingeweiht und ist Hamburgs jüngster Bahnhof. Über den
Prozess von der Planung bis zur Inbetriebnahme der neuen
U-4-Strecke informieren sechs große Schautafeln in der Station.
U-4-Haltestelle HafenCity Universität, Endhaltestelle der Linie U 4,
zwei Stationen nach Jungfernstieg oder mit dem Auto bis
Versmannstraße/ Überseeallee
Bester Blick
Auch bei typischem Aprilwetter ist ein Spaziergang an der
Außenalster ein Vergnügen. Besonders schön ist es, wenn an klaren
Tagen der Sonnenuntergang den Himmel färbt und einen goldenen
Widerschein auf das stahlgraue Wasser wirft. Den besten Blick auf
die Skyline der Stadt, deren Scherenschnittschwärze dann von
funkelnden Lichtern erhellt wird, hat man vom östlichen Ufer aus.
Ein Glühwein, etwa in der Alsterperle, rundet diese stimmungsvolle
Unternehmung auch an kalten Tagen ab. Wer trotz Heißgetränks
friert, kann sich bei einem Spaziergang um den 164 Hektar großen
Binnensee wieder aufwärmen. Das Flanieren an seinen Ufern hat
Tradition. An schönen Tagen hat man den Eindruck, als sei hier halb
Hamburg unterwegs. Weil das Joggen um die Außenalster ebenso Kult
ist, herrscht an Sonn- und Feiertagen auf den Wegen ein ziemliches
Gewimmel. Der etwa zweistündige Spaziergang führt vorbei an
Bootsanlegern, die auch im Winter Möglichkeiten zur Einkehr bieten:
etwa die Kajüte, Bodo’s Bootssteg oder das Cliff. Eine
Sehenswürdigkeit ist die Imam-Ali-Moschee an der Fährhausstraße:
Das türkis gekachelte Bauwerk mit den zwei Türmen und dem Brunnen
davor sieht aus wie aus 1001 Nacht.
Alsterperle (Eduard-Rhein-Ufer
1), Kajüte (An der Alster 10), Bodo’s Bootssteg, (Harvestehuder
Weg 1b), Cliff (Fährdamm 13), Bobby Reich (Fernsicht 2)
Schloss Bergedorf
Hamburgs einziges Schloss steht im Südosten der Stadt: in
Bergedorf. Die alte Wasserburg wurde 1429 ausgebaut und erhielt
zwischen 1588 und 1610 ihre heutige Form. Hinter der mit
Stufengiebeln gekrönten Backsteinfassade liegt das Museum für
Bergedorf und die Vierlande. Im malerischen Schloss werden
wechselnde Ausstellungen veranstaltet, im Innenhof gelegentlich
Konzerte. Es gibt ein Café im Nordflügel und alle zwei Jahre im
Schlosspark einen mittelalterlichen Markt.
Bergedorfer
Schlossstraße 4, Tel. 428 91 25 09, geöffnet: Di bis So von 11–17
Uhr, Eintritt: 5 Euro (Besucher ab 18 Jahre)
Leuchtfeuer
An der Bunthäuser Spitze, wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe
teilt, steht ein kleiner, grün-weißer Holzleuchtturm. Früher
markierte er mit einem Rundumfeuer die Fahrwassertrennung, 1977
wurde er außer Dienst gestellt. Die etwas komplizierte Anreise mit
längerem Fußweg lohnt sich: Vom Leuchtturm aus hat man einen
schönen Blick über das Elbe-Delta und auf die großen Schiffe, die
sich durch das glitzernde Wasser der Süderelbe schieben.
Moorwerder
Hauptdeich 33, ab da Fußweg, Bus 351 ab S-Bhf-Wilhelmsburg bis zur
Freiluftschule
Antik-Center
Nicht weit vom Hauptbahnhof, in den Katakomben unterhalb der
Markthalle, befindet sich das Antik-Center, Hamburgs wohl
skurrilstes Einkaufszentrum. Wie ein vergessenes Museumsdorf mutet
es an: mit teilweise gepflasterten Gassen und einem kleinen
Marktplatz, auf dem die Tische eines Cafés stehen. Ein Bummel durch
die kleinen Länden gleicht einer Zeitreise in die Vergangenheit.
Neben Schmuck, Gläsern, Silberbesteck, Gemälden, Büchern,
Kleinmöbeln und Lampen findet man hier sogar prähistorische
Werkzeuge, chinesische Jadearbeiten und Artefakte der Römer. Die
Waren stapeln sich auch vor den Geschäften, es riecht nach Staub
und Dachboden. Hier gibt es Ramsch und Schätze. Eine gute
Alternative zum Flohmarkt – und auch an Regentagen absolut trocken.
Klosterwall 9–21, in der Regel geöffnet von Di bis Fr, 12–18 Uhr,
Sa 10–16 Uhr, So und Mo geschlossen. Parkplätze vor dem hinteren
Eingang (Anfahrt über Amsinckstraße)
Die Expertin
Abendblatt-Redakteurin Friederike Ulrich ist seit zehn Jahren für
den Hamburgteil unterwegs. In dieser Phase hat sie so ziemlich alle
Sehenswürdigkeiten der Stadt kennengelernt. „Besonders attraktiv
finde ich diejenigen, die am Wasser liegen“, sagt die gebürtige
Kölnerin, die seit 1974 in Hamburg lebt. Seit sechs Jahren wohnt
sie auf der Uhlenhorst – und damit ganz nah an ihrem Lieblingsort
auf dieser Seite: dem östlichen Alsterufer, von dem aus man abends
auf die beleuchtete Stadtsilhouette und in den Sonnenuntergang
blicken kann. Und der gleichzeitig eine Pole-Position für einen
Rundgang oder einen Lauf um die Alster ist.
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