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Abendblatt-Umfrage: Flüchtlinge werden Hamburg verändern

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Flüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof

Flüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof

Foto: Klaus Bodig / HA

Überraschende Ergebnisse: Willkommenskultur ja, aber eine Mehrheit der Befragten würde die Zahl der Flüchtlinge begrenzen.

Hamburg. Fragebogen haben im Hamburger Abendblatt eine Tradition. Aber noch nie war die Resonanz so groß wie auf unsere „Zehn Fragen zum Thema Flüchtlinge“, die wir vor etwas mehr als einer Woche an dieser Stelle veröffentlicht haben. Rund 12.000 Menschen haben den Fragebogen ausgefüllt, das sind etwa doppelt so viele wie bei vergleichbaren Aktionen in den vergangenen Jahren.

Wobei: Was heißt vergleichbar? Die Beteiligung zeigt, welche Bedeutung alle Fragen zur Flüchtlingskrise bei den Menschen in Hamburg und Umgebung haben, wie sehr sie sich damit beschäftigen. Neben den ausgefüllten Bögen erreichen uns jede Woche Hunderte Zuschriften zum Thema, weshalb wir uns entschlossen haben, auch in der heutigen Ausgabe die zweite Seite zu großen Teilen den Leserbriefen dazu vorzubehalten.

Die Ergebnisse sind einerseits ein Kompliment für die Stadt und ihre Bürger, für die Willkommenskultur und die Art und Weise, wie man versucht, des Zustroms der Flüchtlinge Herr zu werden.

Andererseits lässt sich aus den Zahlen auch gut ablesen, dass vielen Menschen die Entwicklung Sorgen bereitet, in Anmerkungen ist die Formulierung „Mir macht das Angst“ die am meisten genannte. Eine übergroße Mehrheit würde begrüßen, wenn man die Zahl der Flüchtlinge, die Hamburg aufnimmt, begrenzen könnte. 85 Prozent sind schon jetzt sicher, dass die Flüchtlinge die Stadt nachhaltig verändern werden – was sich mit einer Einschätzung des Senats deckt.

Eine Mehrheit der Befragten (56,9 Prozent) glaubt, dass die Stadt genug tut, um des Zustroms Herr zu werden. Das wird den rot-grünen Senat freuen.

Eine überwältigende Mehrheit (81,8 Prozent) glaubt, dass die Willkommenskultur in Hamburg sehr ausgeprägt ist. Bei der Frage "Sollte man die Zahl der Flüchtlinge, die Hamburg aufnimmt, begrenzen?", sagten 79,7 Prozent Ja, obwohl das derzeit gar kein Thema ist.

Lesen Sie weitere überraschende Ergebnisse und Hintergründe in der Sonnabendausgabe des Hamburger Abendblatts

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