Hamburg darf öffentliche Gebäude nicht verrotten lassen

Der Fall der Grundschule Schierenberg offenbart die Zwickmühle, in der ein Gemeinwesen wie Hamburg mitunter steckt. Da gibt die Stadt wegen sinkender Schülerzahlen einen Schulstandort auf, vielleicht sollen die Gebäude abgerissen werden, um dort Wohnungen zu bauen. Dass in diesen Standort nichts mehr investiert wird, erscheint zunächst richtig und logisch. Mehr noch: Würde die Stadt große Summen in den Erhalt einer Schule stecken, die später doch abgerissen wird, es würde Kritik hageln.

Auf der anderen Seite waren und sind die betreffenden Gebäude in Rahlstedt im Besitz der Stadt, der Komplex sieht von außen wie eine Schule aus und einige Räume wurden auch weiterhin für schulische Zwecke genutzt. So ein erkennbar "öffentliches" Gebäude darf in einer Stadt wie Hamburg nicht wie ein Trainingscamp für Straßenkämpfer aussehen. Behörden, Bezirk und Polizei hätten die Pflicht gehabt, etwas (mehr) dagegen zu tun - zumal in dem Wissen, dass sich gerade in der Schulpolitik nach jeder Wahl der Wind drehen kann. Tatsächlich hatte der Senat auf Nachfrage auch stets geantwortet, dass noch nicht entschieden sei, was aus dem Gelände wird. Die Grundschule dem Verfall preisgegeben zu haben erweist sich daher - nach der politischen Entscheidung für kleinere Klassen und dem daraus resultierenden Platzmangel - als Fehler.