Der Carsharing-Anbieter startet ein Pilotprojekt in Hamburg mit 100 Autos der B-Klasse. In diesen Wagen haben nun bis zu fünf Personen Platz. Die Kunden brauchen keine Chipkarte mehr, es reicht das Smartphone.

Eidelstedt. Von sofort an genügt in Hamburg ein Smartphone, um einen Mercedes-Benz der B-Klasse zu mieten. Außerdem braucht man mindestens 9,90 Euro und die Registrierung als Kunde bei car2go. Das Unternehmen der Daimler Mobility Services setzt jetzt in der Hansestadt und in Berlin insgesamt 200 Dieselfahrzeuge der B-Klasse ein. Während die bisherigen Wagen der Marke Smart fortwo über wenig Platz- und Raumkomfort verfügten, können nun bis zu fünf Personen unterwegs sein. „Wir sprechen damit eine breitere Kundengruppe an und ermöglichen auch Langstreckenfahrten“, sagt der 34-jährige Thomas Hengstermann, Projektleiter car2go black bei der Daimler Mobility Services GmbH, am Donnerstag bei der Vorstellung.

Wer einen Wagen mieten will, muss nicht mehr zur Autovermietung gehen, sondern nutzt Carsharing. Zentrales Element für das Mieten und den Zutritt zum Auto ist jetzt aber nicht mehr eine Chipkarte, sondern das persönliche Smartphone mit einer speziellen App. Über die so genannte Car2go black-App kann der Kunde ein Fahrzeug lokalisieren und kurzfristig, aber auch langfristig reservieren. Die Öffnung des Wagens erfolgt per PIN-Eingabe in das Smartphone. Der Stundenpreis liegt bei 9,90 Euro, ein ganzer Tag kostet 49 Euro, inklusive Steuern, Versicherung, Kraftstoff und die ersten 50 Kilometer.

Nach Angaben des Unternehmens gibt es in Europa 25 car2go-Standorte. Allein in Hamburg haben sich 65.000 Kunden registrieren lassen, wo bislang 700 Smarts stationiert sind. Zwei Drittel der Hamburger Kunden sind männlich, ein Drittel weiblich. Das Durchschnittsalter der Fahrer liegt bei 30 Jahren. 60 Prozent sind zwischen 18 und 35 Jahre alt, 15 Prozent älter als 50 Jahre. Gestartet wird der Pilotbetrieb mit den schwarzen Limousinen der B-Klasse zunächst in Hamburg und Berlin.

In den beiden Metropolen werden jeweils 100 Fahrzeuge eingesetzt. Die ersten Hamburger Stellplätze befinden sich im Parkhaus Rosenstraße, am Flughafen und an der Humboldtstraße. Die Zeitschrift „Auto Bild“ bewertet das Projekt so: „Mit dem neuen Carsharing-Programm verwischt Car2go die Grenze zwischen räumlich begrenztem Mobility-Programm und klassischer Autovermietung.“ Diese Autos können zwar nicht an jedem beliebigen Ort abgestellt werden. Dafür ist es möglich, die Wagen für eine Langstreckenfahrt zu nutzen.

Einen Überblick über freie Fahrzeuge der großen Carsharing-Anbieter finden Sie in der Abendblatt-App „MeMobility“ (Internet: memobility.de )